Schokolade und Käse scheinen zwischen den schneebedeckten Bergen zu fließen. Hier ticken die Uhren noch etwas präziser als anderswo. Das Land bildet ein Sehnsuchtsziel für viele Nationen – nicht nur wegen seiner niedrigen Steuern. Es geht um die Schweiz – und darum, was sie gerade für Ärzte besonders verlockend macht.
Nachfolgend finden Sie heraus, warum es sich lohnt, als Arzt in die Schweiz zu gehen. Sie erfahren von der Auswanderungs-Expertin Ulla Grimm, wie es ist, als deutscher/ausländischer Arzt in der Schweiz zu arbeiten. Ferner wollen wir Ihnen zeigen, wer Sie bei der Übersiedlung und der Stellensuche tatkräftig unterstützt.
Abhängigkeit von ausländischen Ärzten
Der Bedarf an ausländischen Ärzten und insbesondere Fachärzten ist in der Schweiz enorm. Er stellt selbst den in Deutschland so viel zitierten “Ärztemangel” in den Schatten. Das liegt zum einen am demografischen Wandel und am erhöhten Versorgungsbedarf der Bevölkerung in unserem südlichen Nachbarland; daneben ist der große Hunger nach ärztlichen Zuwanderern auch hausgemacht. Schweizer Hochschulen bilden bewusst immer noch zu wenige Mediziner selbst aus. Hierdurch möchte man Ausbildungskosten sparen.
Ein entsprechender Zuzug von ausländischen Ärzten soll das entstehende Defizit an ärztlichem Personal ausgleichen. Aktuell sind fast drei Viertel aller jedes Jahr neu zugelassenen Mediziner in der Schweiz ausländische Ärzte. Auf die Gesamtheit aller praktizierenden Ärzte in der Schweiz macht das bereits etwa 37 Prozent aus. Simon Hehli von der Neuen Zürcher Zeitung stellte folgerichtig fest, “wie stark die Schweiz schon jetzt vom Ausland abhängig ist”. Immerhin sollen zukünftig wieder mehr Studienplätze geschaffen werden.
Insbesondere deutschen Ärzten hat es Helvetia angetan. Mehr als die Hälfte aller eingewanderten Mediziner stammt aus Deutschland. Umgekehrt stellt die Schweiz damit zugleich das aus Sicht der hiesigen Ärzteschaft beliebteste Auswanderungsland dar. Deutsche Ärzte sind für Patienten in der Schweiz inzwischen also fast so normal wie Alphorn oder Fondue.
Protektionismus und Exklusivität
Die Voraussetzung, um als deutscher/ausländischer Arzt in der Schweiz arbeiten zu dürfen, ist die Anerkennung Ihrer Arztdiplome durch die Medizinalberufekommission – kurz “MEBEKO-Anerkennung”. Meist kommt es an dieser Stelle zu ersten Berührungspunkten mit Schweizer Eigenheiten von Behörden, aber auch von Kliniken – oder “Spitälern”, wie sie hier genannt werden. Einige eidgenössische Arbeitgeber verlangen nämlich die Vorlage der MEBEKO-Zulassung, bevor es überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch kommt. Durch diese kleine Hürde möchte man die Ernsthaftigkeit der Bewerbung testen. Will man die Chancen bei der Stellensuche noch weiter steigern, so besitzt eine Schweizer Wohnadresse gegenüber Pendlern Vorteile.
Sie merken schon, dass die Schweiz trotz ihrer Abhängigkeit vom medizinischen Personal gewisse Standards voraussetzt. Im Gegenzug sichern sich Ärzte jedoch eine Exklusivität, die weltweit ihresgleichen sucht. Die Alpenrepublik gilt nicht nur als eines der sichersten Länder der Erde; auch die wunderschöne Natur verströmt ihren Reiz. Von Winter-, über Wander- bis Wassersport locken jede Menge Freizeitaktivitäten. Es ist kaum zu glauben, auf derart kleinem Raum zwischen alpinen Gletschern und mediterranen Palmen eine solch große Vielfalt zu erleben. Die Schweiz braucht ausländische Ärzte und bietet ihnen ein besonderes Maß an Lebensqualität.
Vielversprechende Karrieremöglichkeiten für Ärzte
Die Nachfrage nach ausländischen Ärzten ist je nach Fachgebiet unterschiedlich stark ausgeprägt. Allgemein lässt sich sagen, dass Fachärzte in der Schweiz wesentlich gefragter sind als Kollegen ohne Facharztbezeichnung. Besonders beliebt sind derzeit Hausärzte, Pädiater und Psychiater. Hier können wir Sie in kürzester Zeit vermitteln; denn vor allem außerhalb der großen Zentren wie Basel, Bern oder Zürich droht eine entsprechende Unterversorgung. Am besten besprechen wir das kurzfristig.
So mancher Chefarzt möchte gerne wegen des Gehalts als Arzt in die Schweiz gehen – vor allem dann, wenn die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung oder die Gestaltungsfreiheit in Deutschland nicht gegeben sind. Überraschenderweise kann gerade die kleine Schweiz hier die Lösung sein. Allerdings ist ein Direkteinstieg in eine leitende Funktion eines Schweizer Arbeitgebers in der Regel nicht möglich. Zunächst ist es sinnvoll, zwei oder drei Jahre das eidgenössische Gesundheitswesen kennenzulernen, um anschließend aufzusteigen.
Bessere Arbeitsbedingungen
“Die Bürokratie wird zunehmend zum deutschen Standortnachteil – nicht nur im medizinischen Bereich”, beobachtet Auswanderungs-Expertin Grimm. Dagegen verspricht die Schweiz einen hohen Personalschlüssel, weniger administrativen Aufwand und einen fortschrittlichen Grad der Digitalisierung. Das spart Ärzten viel Aufwand bei der Dokumentation und ermöglicht mehr Zeit für Patienten. “Ärzte in der Schweiz sind nicht in erster Linie Bürokraten, sondern Heilberufler und Mediziner”, bestätigt Frau Grimm.
Die Hierarchien sind in der Alpenrepublik insgesamt flacher. Überstunden werden – anders als leider in vielen deutschen Krankenhäusern – tatsächlich aufgeschrieben und beglichen. Viele Mediziner erhoffen sich eine bessere Qualität der Ausbildung durch die Oberärzte. Dies alles sind Faktoren, die insbesondere Weiterbildungsassistenten in die Schweiz ziehen.
Auch im ambulanten Sektor beschreiben viele Ärzte mir gegenüber die Arbeitsbedingungen im Vergleich zu Deutschland als besser. Die bürokratischen Anforderungen seien insgesamt weit weniger anspruchsvoll. Zudem existiert für niedergelassene Mediziner keine Budgetierung – ein Zustand, von dem viele Ärzte in Deutschland nur träumen können.
Immer wieder ist von den beeindruckenden 50 Wochenstunden Regelarbeitszeit, die es in der Schweiz gibt, zu lesen; und diese Zahl steht auch im Arbeitsgesetz; doch mir sind nur ganz wenige bekannt, die einen solchen Arbeitsvertrag besitzen. Meist liegt das Stundenkontingent deutlich darunter. Zudem wird gerne vergessen, dass auch in Deutschland gemäß Arbeitszeitgesetz 48 Wochenstunden erlaubt sind. “Die Work-Life-Balance von Ärzten in der Schweiz ist in unserer Wahrnehmung nach deutlich besser als in Deutschland”, beruhigt die deutsche Auswanderin Grimm.
Hohe Gehälter und niedrige Steuern
Es ist für viele sicherlich der größte Anziehungspunkt: Das Gehalt von Ärzten in der Schweiz gilt selbst im europäischen Maßstab als besonders hoch. In der Tat verdienen Mediziner über alle Fachbereiche und Hierarchiestufen hinweg viel mehr als beispielsweise die Kollegen in Deutschland.
Zu den üppigen Löhnen gesellt sich ein niedriger Steuersatz, der je nach Kanton und sogar Gemeinde unterschiedlich ausfällt. In Genf gilt ein noch vergleichsweise hoher maximaler Steuersatz von 45 Prozent. Im Kanton Zug dagegen beträgt dieser Wert mit 22 Prozent nicht einmal die Hälfte (!). Sympathisch finde ich, dass mit steigender Anzahl von Kindern die Steuerlast sinkt. Ein Umzug mit der Familie aufs Land spart deutschen Ärzten in der Schweiz also viel Geld.
An anderer Stelle habe ich bereits eine Beispielrechnung vorgenommen. So bleiben einem Schweizer Oberarzt im Kanton Zug von seinem Bruttolohn in Höhe von 12.000 Franken noch satte 10.700 (!) Franken. Jedoch sind es ausgerechnet die Gehälter von Assistenzärzten, welche prozentual von einer Übersiedlung in die Schweiz am meisten profitieren.
Der starken Kaufkraft stehen erwartungsgemäß höhere Ausgaben entgegen. Von allen Flächenländern der Welt weist die Schweiz die höchsten Lebenshaltungskosten auf. Diese liegen etwa 66 Prozent über dem deutschen Niveau. “Die relativ hohen Lebenshaltungskosten erscheinen am Anfang vielleicht als Herausforderung. Auf der anderen Seite gehören gerade Ärzte auf beiden Seiten des Rheins nicht gerade zu den ‘Geringverdienern’, sodass entsprechende Sorgen als eher unbegründet erscheinen”, stellt Frau Grimm fest. Insgesamt werden Sie als Arzt in der Schweiz auf jeden Fall am Monatsende deutlich mehr auf dem Konto haben als etwa in Deutschland.
Irgendwie deutsch – aber nicht so richtig
Wer als deutscher/ausländischer Arzt in der Schweiz arbeiten möchte, sollte wenigstens eine der vertretenen Sprachen beherrschen. Neben Deutsch gehören Französisch, Italienisch und – gerne übersehen – die rätoromanische Sprache zu den vier schweizerischen Amtssprachen. Die Einsatzmöglichkeiten von Medizinern orientieren sich im Regelfall an den Sprachkompetenzen. Da die deutsche Sprache dominiert, finden sich in den entsprechenden Gebieten auch die meisten Arztstellen. Doch Sie brauchen jetzt nicht sofort einen Crashkurs fürs Französische oder Italienische zu buchen. Ich habe erst einen Arzt kennengelernt, der wenigstens drei der vier Sprachen fließend beherrscht. “Ein Vorteil deutscher Ärzte in der deutschsprachigen Schweiz ist sicherlich zunächst ein – von der Schriftsprache ausgehend – vergleichbarer ‘Sprachkreis’”, weiß Auswanderungs-Expertin Grimm. Es genügt schon, wenn Sie deutscher Muttersprachler sind oder – falls nicht – eine der vier Sprachen sprechen können.
“Viele Auswanderer in die Schweiz – und dazu zählen auch Ärzte – unterschätzen die eigenständige (Werte-)Kultur der Schweiz und die Sprachenvielfalt einschließlich ihrer verschiedenen Dialekte”, warnt Frau Grimm. Das Schweizerdeutsche – “Schwiizerdütsch” genannt – bezeichnet eine Sammlung alemannischer Dialekte und ist eng mit südwestdeutschen Varietäten verwandt. Für alle anderen Dialektgruppen – vor allem aber für nicht-deutschsprachige Ärzte – sind die eidgenössischen Mundarten anfangs schwer zu verstehen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass die meisten Schweizer schnell ins Hochdeutsche wechseln können.
Zwischen Deutschland und der Schweiz bestehen ohne Frage große regionale, sprachliche und kulturelle Überschneidungen. Da ist es kein Wunder, dass der kleine Nachbar gerade unter deutschen Medizinern so beliebt ist. Doch bis das Land zur zweiten Heimat wird, braucht es etwas Zeit. “Manch ein Auswanderer – und das betrifft nicht nur Ärzte – ist vermutlich erstaunt darüber, dass die Schweiz ein eigenständiges Land mit einer über Jahrhunderte gewachsenen demokratischen Tradition bei einer gleichzeitig großen kulturellen wie sprachlichen Vielfalt ist. Die Schweiz ist trotz der (teilweise) gleichen Schriftsprache kein ‘Anhängsel’ Deutschlands und in der Schweiz hat wirklich niemand darauf gewartet, sich ausgerechnet von Deutschen darüber belehren zu lassen, wie Land und Leute zu funktionieren haben”, erklärt die deutsche Auswanderin Grimm.
Auch die Art der Kommunikation funktioniert in der Alpenrepublik etwas anders als beispielhaft in Deutschland. Deutsche gelten dort gemeinhin als forsch, während Schweizer eher eine dezente Ausdrucksweise bevorzugen. Doch wenn Sie erst als deutscher Arzt in der Schweiz arbeiten, werden Ihnen mit etwas Aufmerksamkeit die Feinheiten rasch auffallen.
“Hier in der Schweiz bin ich zu Hause”
Eine hervorragend bezahlte Arztstelle mit attraktiven Aufstiegschancen in einer der gefragtesten Schweizer Regionen ist kein Garant für eine reibungslose Auswanderung. Nicht selten scheitert bereits der Umzug an innerfamiliären Divergenzen; und anschließen können Heimweh oder – wenn nur ein Teil auswandert – die Sehnsucht nach der Familie große Hürden darstellen. Auswanderungs-Expertin Grimm erlebt derlei Komplikationen häufiger: “‘Meilensteine’ gibt es nicht nur für den Auswanderer, sondern auch für die Familie, sofern diese mit umzieht. Stichwort Kindergarten, Schule, Freundeskreis etc.”
Auch wenn dies marginal klingen mag – es besteht ein großer Unterschied zwischen der allgemeinen Bereitschaft der Familie, umzuziehen, und der tatsächlichen Umsetzung des Plans. Daher ist es sinnvoll, so früh, transparent und konkret wie möglich mit der Familie ins Gespräch zu kommen. Gleichwohl ist es entscheidend, sich nach erfolgter Auswanderung zu integrieren. “Der Kontakt zu und mit Menschen ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration”, betont Frau Grimm. Dabei sollte die Eingliederung einfacher werden, sobald Sie als deutscher Arzt beginnen, in der Schweiz zu arbeiten. “Hier haben gerade Ärzte mit ihren vielen Patientenkontakten sowie Kontakten auch zu anderen Ärzten und Beschäftigten des medizinischen Bereichs wahrscheinlich sogar Start-Vorteile gegenüber anderen Berufsgruppen”, fährt Frau Grimm fort. Auch die Mitgliedschaft in Sportvereinen oder der Beziehungsaufbau zu beispielsweise den Eltern von Klassenkameraden Ihrer schulpflichtigen Kinder helfen enorm.
Frau Grimm ist laut eigener Aussage ein “klassischer Fall” von Auswanderin: “Die beruflichen Wege meines Mannes haben mich nach dem Universitätsstudium der Betriebswirtschaftslehre in die Schweiz geführt. Als Norddeutsche habe ich selbst nie geplant, in dieses für mich eher ferne, ‘typische Urlaubsland’ zu ziehen.”
Anfangs sei die Auswanderungs-Expertin “überall die Deutsche” gewesen – eine Erfahrung, die übrigens ebenso einige machen, die als Arzt in die Schweiz gezogen sind. “Allerdings bin ich Land und Leuten vom ersten Tag an immer mit Offenheit begegnet, habe mich für die Menschen und die Kultur interessiert. Ich habe andere Mütter mit ihren Kindern zum Spielen und Kaffeetrinken zu uns eingeladen, habe mich überall, wo es ging, eingebracht, bin in Gruppen und Vereine eingetreten und habe mit der Zeit ein soziales, freundschaftliches Umfeld aufbauen können. Meine Kinder wuchsen mit dem ‘Samichlaus’ auf anstatt mit dem Nikolaus, mit ‘Räbeliechtli’ anstatt mit Laternen – und wir ‘parkieren’ und ‘grillieren’. Und dann kam irgendwann der Punkt, dass ich spürte: Hier in der Schweiz bin ich zu Hause.”
Eine lukrative Arztstelle in der Schweiz finden
Ich hoffe, wir konnten Ihnen mit unserer Erfahrung einen Vorgeschmack darauf geben, was Sie als Arzt in die Schweiz erwartet. Nun sind Sie an der Reihe: Können Sie der Verlockung noch widerstehen?
Wir finden für Ärzte eine attraktive und hoch dotierte Arztstelle/Facharztstelle in der Schweiz – ambulant wie stationär. Daneben unterstützen wir Sie bei der MEBEKO-Anerkennung, damit die Übersiedlung möglichst rasch verläuft. Wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben – auch in der Schweiz. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf.
