Frau arbeitet im Home-office
Niels C. Fleischhauer

Niels C. Fleischhauer

Als Arzt selbstständig machen: 21 Geschäftsmodelle von erfolgreichen Ärzten

Haben Sie auch diesen Kollegen, der über die vielen Dienste, die unbezahlten Überstunden und den tyrannischen Chef klagt; der genau zu wissen glaubt, dass es woanders auch nicht besser sei; und der meint, eine Selbstständigkeit komme nicht infrage, weil das viel zu unsicher sei? Lassen Sie sich von ihm nicht herunterziehen. Nehmen Sie Ihr Ärzteglück selbst in die Hand. Machen Sie sich als Arzt erfolgreich selbstständig – ob mit oder ohne Praxis. Jetzt werden Sie fragen: aber wie?

In diesem inspirierenden Beitrag zeige ich, wie Sie sich als Arzt erfolgreich selbstständig und Ihre kühnsten Träume wahr machen können. Lernen Sie eine Auswahl wunderbar funktionierender Geschäftsmodelle selbstständiger Ärzte kennen, die den Schritt in die Selbstständigkeit vor Ihnen gegangen sind. Es gibt weitaus mehr als die Praxis. Außerdem erfahren Sie, wer Ihnen bei Ihrer Gründung zur Seite steht – von der Entwicklung der Geschäftsidee bis hin zur Gewinnung erster Kunden oder Patienten.

Eine Frage des Glaubens (an sich)

Wenn Ärzte von der Selbstständigkeit sprechen, denken sie traditionell an die Niederlassung oder eine Honorararzttätigkeit. Das können für viele Mediziner durchaus erfüllende Berufsbilder sein, die darüber hinaus wenig Kreativität erfordern und schnell umgesetzt sind. Doch können beide Tätigkeiten – die des Praxisinhabers und jene des Honorararztes – zur gleichen Situation führen, welcher Sie aktuell entfliehen wollen: Einige Mediziner mit eigener Praxis spüren eine große Verantwortung und Verpflichtung gegenüber ihrem Patientenstamm; Honorarärzte dagegen fungieren als “Ausputzer” und erhalten ihre Einsätze im Regelfall dort, wo sich sonst kein angestellter Mediziner findet – aus guten Gründen.

Diese konservative Sichtweise auf die ärztliche Selbstständigkeit verengt das Bild und damit Ihre Perspektiven unnötig. Schließlich kann die Selbstständigkeit als Arzt so viel mehr bedeuten. Weiter unten finden Sie spannende Beispiele.

Übrigens sind die Begriffe „Freiberufler“ und „Selbstständiger“ nicht synonym zu verwenden. Ob als Angestellter oder Selbstständiger – Ärzte können in beiden Fällen Freiberufler sein. Die ärztliche Arbeit stellt nämlich eine freiberufliche Tätigkeit dar, da sie zu den freien Berufen zählt. Maßgeblich dafür, ob Sie als Arzt freiberuflich arbeiten, ist, dass Sie in Ihrer Arbeit eigenverantwortlich handeln.

Ihre Motivation

Zuerst sollten Sie sich die Frage nach Ihrem inneren Antrieb beantworten: Warum will ich mich als Arzt unbedingt selbstständig machen? Täglich melden sich bei mir Ärzte, welche die Arbeitsbedingungen im Krankenhaus nicht länger (er)tragen können. Gerade für sie gilt aber, aus dem “weg von” ein “hin zu” zu formen. Beantworten Sie sich selbst die Frage: Warum möchte ich die (vermeintlich) sichere Anstellung aufgeben, morgens aufstehen und begeistert an meinem Unternehmen arbeiten?

Die Gründung des eigenen Unternehmens verspricht zahlreiche Vorteile und berufliche Alternativen für Ärzte, welche Sie als Angestellter kaum durchsetzen können: Sie können als Arzt online und im Home-office arbeiten, Familie sowie Arbeit wirklich unter einen Hut bekommen und ihr eigener Chef sein. Im Falle einer nebenberuflichen Gründung können Sie als Arzt sogar nebenbei Geld verdienen. Außerdem wollen manche Ärzte lieber ohne direkten Patientenkontakt arbeiten. Auch hier bietet nur die Selbstständigkeit alle Freiheiten.

Klar ist auch, dass nicht jeder mit Ihrem Schritt als Arzt in die Selbstständigkeit einverstanden sein wird. Der traditionelle Arztberuf ist hoch angesehen und gut bezahlt. Es gibt Menschen, die mit Unverständnis reagieren, wenn Sie bewusst auf Ihre Karriere als Mediziner verzichten. Machen Sie sich auf Gegenwind – auch aus Ihrer Familie und Ihrem Freundeskreis – gefasst. Gleichzeitig werden Sie erfahren, wer wirklich hinter Ihnen steht; und diese Menschen sollten Sie festhalten. Das sind Ihre wahren Freunde und Ihre echte Familie.

Die richtige Geschäftsidee

Die Gesundheitswirtschaft bildet einen ohnehin schon großen Markt, der stetig weiter wächst, wie auch das Bundesgesundheitsministerium feststellte. Vor allem der digitale Gesundheitsmarkt erlebte in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom. Das ist nicht verwunderlich; denn wir werden immer digitaler, gesundheitsbewusster und älter. Es ist nicht im Mindesten damit zu rechnen, dass sich in den kommenden Jahren an diesem Wachstum etwas ändern wird.

Sie als Mediziner nehmen innerhalb der Gesundheitswirtschaft eine Schlüsselrolle ein: Sie verfügen über hoch spezialisiertes Fachwissen, welches Sie während Ihres Studium und womöglich im Zuge Ihrer Promotion oder Facharztweiterbildung erworben haben. Die große Chance Ihrer Selbstständigkeit besteht darin, Ihr ärztliches Fachwissen zu monetarisieren.

Doch wie genau kann Ihre Geschäftsidee aussehen? Allgemein lässt sich sagen, dass Sie sich eine Zielgruppe auswählen sollten, deren Bedarf Sie mit Ihrer Expertise decken können. Die breite Masse ist dabei häufig nicht die beste Wahl, da sie äußerst preisbewusst ist. Bewegen Sie sich lieber in einer Nische, in welcher Sie dann deutlich höhere Preise verlangen können. In dieser Phase sind Simon Sineks Frag immer erst: warum und Der Blaue Ozean als Strategie von W. Chan Kim sowie Renée Mauborgne empfehlenswerte Literatur.

Sie brauchen mit Ihrer Selbstständigkeit als Arzt das Rad nicht neu zu erfunden. Gerne gebe ich Ihnen wertvolle Inspirationen aus meinem persönlichen Netzwerk an die Hand. Nachfolgend finden Sie unterschiedliche Beispiele für erfolgreiche Geschäftsmodelle von Ärzten, die sich selbstständig gemacht haben. Sie alle haben sich die geschilderten Fragen gestellt und entdeckt, dass sie nur ein eigenes Unternehmen dauerhaft glücklich machen kann. Bedenken Sie, dass die Auswahl nur exemplarisch ist. Es gibt eine schier endlose Liste von weiteren erfolgreichen Kollegen.

Beispiel 1: Online-Ernährungsberatung von Dr. Mareike Awe

Screenshot der Website www.mareikeawe.de
Website von Dr. Mareike Awe

Abnehmen, Ernährung und Diät sind Felder, auf denen sich viele unseriöse Marktteilnehmer tummeln. Wie aus einer anderen Welt erscheint da die Online-Beratung von Ernährungsmedizinerin Dr. Mareike Awe. Bereits während ihres Medizinstudiums entschied sie sich für die Gründung eines eigenen Unternehmens – die richtige Entscheidung.

Das Geschäftsmodell von Frau Dr. Awe beschränkt sich auf Coaching, Seminare und Podcasts, die sie online anbietet. Statt vollmundiger Versprechungen finden Kunden bei Frau Dr. Awe wissenschaftlich fundierte Informationen. Die erklärten Ziele sind “Wohlfühlgewicht” und “Lebensfreude”; und das kommt bei ihrer Zielgruppe richtig gut an. Sie ist als selbstständige Ärztin in der freien Wirtschaft glücklich geworden. Nun dient Sie als Vorbild für all jene, welche als Privatarzt ohne Praxis anfangen wollen.

Website: www.mareikeawe.de

Beispiel 2: die Personenmarke „Professor Dietrich Grönemeyer

Screenshot von www.dietrich-groenemeyer.com
Website von Professor Dietrich Grönemeyer

Mir ist noch kein Arzt begegnet, der auf so vielfältige Weise beruflich aktiv ist wie Professor Grönemeyer. Der ausgebildete Radiologie erfand die Mikrotherapie und wird gerne als „Rückenpapst“ bezeichnet. Er ist jedoch weitaus mehr als ein Mediziner: Er ist als selbstständiger Arzt und echter Unternehmer.

Ob als Autor, Forscher oder Investor – Professor Grönemeyer betätigt sich mannigfaltig. Dabei steht er keineswegs im Schatten seines berühmten jüngeren Bruders. Vielmehr hat Professor Grönemeyer seine Person im Laufe von Jahrzehnten zu einer eigenen Marke aufgebaut, welche er nun erfolgreich vermarktet. Selbst ein Magazin trägt seinen Namen. Für mich verkörpert Professor Grönemeyer daher am ehesten das Ideal eines ärztlichen Unternehmers.

Website: www.dietrich-groenemeyer.com

Beispiel 3: Praxisberatung von Dr. Fabian Stehle

Screenshot der Website www.med2day.com
Website von med2day

Ein Praxisbetrieb ist ein komplexeres Unterfangen, als Ärzte zu Beginn ahnen. Das war auch Dr. Fabian Stehle bewusst, als er med2day gründete. Der studierte Arzt und Jurist hätte vielfältige Möglichkeiten der Karriere gehabt, entschied sich jedoch für die Gründung.

Ob Patienten-Kommunikation, Personalführung oder Digitalisierung – es gibt kaum eine Dienstleistung, welche med2day nicht im Portfolio hat. Dabei legt Herr Dr. Stehle den Fokus bewusst auf die ganzheitliche Betreuung von Arztpraxen. Dies besitzt einen entscheidenden Vorteil: Sollten Praxisinhaber weitere Dienstleistungen benötigen, so werden sie gar nicht erst auf die Suche nach weiteren Anbietern gehen.

Website: www.med2day.com

Beispiel 4: Praxisbörse von Dr. Christian Ottomann

Screenshot der Website www.landarztboerse.de
Website der Arztbörse

Christian ist im wahrsten Sinne des Wortes “weit herumgekommen”. Der Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie betätigt sich gerne als Schiffs- und Expeditionsarzt. Wer sich mit ihm unterhält, merkt schnell: Er spricht nicht nur als Arzt, sondern vor allem als Unternehmer.

Anstatt sich mit einer lukrativen Praxis für Schönheitschirurgie niederzulassen, gründete Christian die Arztbörse (ehemals Landarztbörse). Hier finden Praxisinhaber mögliche Nachfolger – und andersherum. Auch eine Börse für Praxisimmobilien ist integriert.

Website: www.landarztboerse.de

Beispiel 5: Arbeitgeber-Bewertungsportal von Dr. Benedict Carstensen

Screenshot der Website www.treatfair.org
Website von Treatfair

Was machen Ärzte mit ihrem Frust, den sie am Arbeitsplatz ansammeln? Richtig, sie schlucken ihn herunter. Herr Dr. Carstensen will das nicht länger mit ansehen und gibt Medizinern eine Stimme. Der Facharzt für Innere Medizin gründete das Bewertungsportal Treatfair. Dessen Motto lautet entsprechend: “We care for the people who care!”. Ich unterstütze dieses Projekt und haben dessen Gründer übrigens auch zum Thema Zufriedenheit von Ärzte befragt.

Die Besonderheit an Treatfair ist die Fokussierung auf ärztliche Abteilungen. Bewertet wird nicht das gesamte Krankenhaus, sondern nur ein spezieller Fachbereich. Dadurch grenzt sich Treatfair eindeutig vom Branchenprimus kununu ab, welcher einzig die Bewertung ganzer Krankenhäuser zulässt.

Website: www.treatfair.org

Beispiel 6: Coaching von Dr. Mark Weinert

Screenshot der Website www.drweinert.com
Website von Dr. Mark Weinert

Der Anästhesist Dr. Mark Weinert schlug unter den selbstständigen Medizinern einen geradezu “klassischen” Weg ein: Er machte sich als Coach selbstständig. Seinesgleichen gibt es zwar etliche; doch auch Herr Dr. Weinert kann seine Nische erfolgreich besetzen. Er legt den Schwerpunkt auf Kommunikation und Konflikte.

Herr Dr. Weinert ist übrigens das Paradebeispiel dafür, dass Sie auch unter laufender Anstellung ein Unternehmen gründen können. Er arbeitet nämlich “nebenbei” noch als Oberarzt in der Klinik. Übrigens war er mein Interviewpartner für die Blog-Beiträge zu überforderten Assistenzärzten und zur Ausbildung von Anästhesisten – auch sehr lesenswert.

Website: www.drweinert.com

Beispiel 7: Agentur für Praxismarketing von Dr. Ralf Peiler

Screenshot der Website www.praxisdesign.de
Website von praxisdesign

Wer schöne Zähne machen kann, der kann auch eine hübsche Website gestalten. Ob das die Gedanken von Dr. Ralf Peiler waren, als er praxisdesign erschuf, weiß ich nicht. Ich habe ihn das noch nie gefragt. Auf jeden Fall erhalten Praxisinhaber – mehrheitlich Zahnmediziner – bei ihm alles, was ein gelungener Außenauftritt benötigt: vom Logo über die Website bis hin zum Imagefilm.

Herr Dr. Peiler hätte den üblichen Weg wählen und eine Zahnarztpraxis eröffnen können. Doch er entschied sich für ein Feld, welches schon von Hunderten anderer Agenturen besetzt schien. Warum tat er das? Ganz einfach – er besitzt ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal: Niemand kennt die Marketing-Bedürfnisse von Zahnarztpraxen so gut wie er als Zahnmediziner. Dementsprechend kann er auch deutlich mehr für seine Leistungen verlangen.

Website: www.praxisdesign.de

Beispiel 8: telemedizinische Unternehmensberatung von Dr. Martin Schultz

Screenshot der Website www.telmedicon.de
Website von telmedicon

Dr. Martin Schultz ist ein Pionier der deutschen Telemedizin. Nach dem Medizinstudium ging er in die Forschung und leitete seit 2001 zahlreiche Projekte auf diesem Gebiet. Er war unter anderem Leiter des Telemedizinzentrums der Charité und des Instituts für angewandte Telemedizin am Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen. Doch Herr Dr. Schultz wollte keine wissenschaftliche Karriere machen. Die Theorie war ihm zu wenig.

Nach fast zwei Jahrzehnten intensiver Forschung gründete Herr Dr. Schultz gemeinsam mit Wegbegleiterin Christine Carius telmedicon. Er wurde selbstständiger Arzt. Dabei handelt es sich um eine Unternehmensberatung, welche Betriebe bei der Einführung von Telemedizin unterstützt. Spätestens seit Corona wissen wir alle, wie zukunftsträchtig dieser Markt ist. Die Gründung von telmedicon thematisieren Herr Dr. Schultz und ich übrigens auch in unserem gemeinsamen Blog-Beitrag zum Gang als Arzt in die Wirtschaft.

Website: www.telmedicon.de

Beispiel 9: Personalvermittlung von Dr. Nils Kneißel

Screenshot von www.tausend-talente.de
Website von Tausend Talente

Die Entscheidung, nach dem Medizinstudium nicht als Arzt zu arbeiten, brauchte ein paar Jahre, um in Herrn Dr. Kneißel zu reifen. Zunächst schlug er die klassische Laufbahn ein und wurde Chirurg. Doch er wollte nicht bloß Teil des Gesundheitswesens sein, sondern dieses aktiv verändern.

So machte Herr Dr. Kneißel sich 2009 als Arzt selbstständig und gründete den „klinikfinder„. Zwei Jahre später folgte mit „Tausend Talente“ sein nächstes Projekt. Seither bringt er mit diesen beiden Unternehmen Kliniken und Pflegekräfte einander näher. Den Arztberuf hat der Chirurg übrigens noch nicht ganz an den Nagel gehängt: Der Unternehmer ist weiterhin als Honorararzt unterwegs.

Website: www.tausend-talente.de

Beispiel 10: Publikation medizinischer Fachliteratur von Prof. Dr. Jörg Braun

Screenshot der Website www.prof-braun.de
Website von Prof. Dr. Jörg Braun

Bis 1988 kannte die deutsche Ärzteschaft Fachliteratur nur in Form unhandlicher Wälzer. Doch in jenem Jahr erfand Herr Professor Braun mit dem „Klinikleitfaden Innere Medizin“ das erste „Kitteltaschenbuch„. Damit revolutionierte er den Markt für medizinische Fachbücher und wurde als selbstständiger Arzt sowie Autor international bekannt.

Doch der habilitierte Internist beließ es nicht bei einem Erfolgsbuch. Das Unterrichten und Schreiben begeisterten ihn. Er veröffentlichte weitere Werke, welche seit vielen Jahren als Standardwerke ihres Fachgebiets gelten. Damit ist er übrigens als Arzt und Autor im doppelten Sinne Freiberufler. Mehr über Herrn Professor Braun lesen Sie übrigens in unserem gemeinsamen Blog-Beitrag über die Ausbildung zum Internisten.

Website: www.prof-braun.de

Beispiel 11: Online-Fortbildungsakademie von Dr. Kai Gruhn, Dr. Dietrich Sturm und Prof. Dr. Markus Wübbeler

Screenshot von www.klinisch-relevant.de
Website von Klinisch Relevant

Kennen Sie den Podcast „Klinisch Relevant„? Seine Betreiber sind die drei in der Überschrift genannten Herren. Der Podcast stellt in regelmäßigen Abständen Akteure und heiße Themen aus dem Gesundheitswesen vor. Was auf den ersten Blick wie ein ambitioniertes Hobby wirkt, entpuppt sich beim näheren Hinsehen als spannendes Geschäftsmodell.

Traditionell werden viele medizinische Fortbildungen von Pharmaunternehmen finanziert. Die Online-Fortbildungsakademie von Klinisch Relevant will dem entgegentreten und bietet unabhängige Fortbildungen an. Die Video-Kurse sind zudem äußerst preisgünstig und niederschwellig online abrufbar.

Website: www.klinisch-relevant.de

Beispiel 12: App zum Vokabeln lernen von Sakhi Ahmad Noori und Steffen Rathmann

Screenshot von www.speakyfox.de
Website von Speakyfox

Parlez vous francais? No, parlo solo Italiano.“ Englisch ist die wichtigste Sprache der Welt und wird nahezu überall gesprochen. Wozu brauchen wir dann noch die Sprache unseres Urlaubslandes? Sie zu erlernen, wäre für einen zweiwöchigen Aufenthalt viel zu aufwändig – aber nicht mit „Speakyfox„.

Die beiden Medizinstudenten Sakhi Ahmad Noori und Steffen Rathmann entdeckten schon während des Studiums ihre Begeisterung für Sprachen. So entwickelten sie zwischen Praktika und Examensprüfungen die App Speakyfox, mit der Nutzer laut eigenen Angaben „100 und mehr Vokabeln in nur einer Stunde behalten“ können. Mittlerweile haben sich Herr Noori und Herr Rathmann mit der App erfolgreich selbstständig gemacht. Auch Sie sind ein sprachbegeisterter Arzt? „Aquí vamos!

Website: www.speakyfox.com

Beispiel 13: YouTube-Kanal von Dr. Uso Walter

Screenshot des YouTube-Kanals von Dr. Uso Walter
YouTube-Kanal von Herrn Dr. Uso Walter

Herr Dr. Walter entschied sich bereits vor vielen Jahren, die abgetretenen Pfade der Niederlassung zu verlassen oder wenigstens neu zu gehen. Mit seiner Spezialisierung auf den Bereich der Hörschädigung hatte er sich insbesondere unter Tinnitus-Patienten bereits einen Namen gemacht. Doch die Selbstständigkeit als Arzt bedeutete für ihn mehr als der einfache Betrieb einer Arztpraxis.

Der Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde verdingt sich als Autor, hat eine Tinnitus-App entwickelt und betreibt mit der Tinnitussprechstunde seinen eigenen YouTube-Kanal. Dort gibt er Betroffenen wertvolle Tipps und vermittelt laienverständliches Wissen rund um den Tinnitus. Der Clou bei all diesen Aktivitäten ist aber: Die große Reichwerte kommt letzten Endes wieder der Praxis von Herrn Dr. Walter zugute.

Website: www.hno-praxis-duisburg.de

Beispiel 14: Online-Shop für Medizinprodukte von Dr. Lena Katharina Müller

Screenshot von www.reparodent.de
Online-Shop von Reparodent

Frau Dr. Müller gründete ihr Unternehmen bereits während des Studiums. Zwischen Fachbüchern und Vorlesungen entwickelte sie eigene Medizinprodukte und übernahm auch den Versand selbst. Was als Nebenprojekt entstand, entwickelte sich rasch zu einem echten Geschäftsmodell.

Das Modell des Online-Shops von Frau Dr. Müller ist für all jene interessant, die sich als Ärzte nebenberuflich selbstständig machen wollen. Die Entwicklung von Medizinprodukten ist zwar aufwändig, aber ein einmaliger Vorgang. Produktion und Versand können anschließend ausgelagert werden. Insofern nimmt der operative Betrieb eines solchen Unternehmens wenig Zeit in Anspruch.

Website: www.reparodent.de

Beispiel 15: „Mindful Doctor Konferenz“ von Dr. Alvar Mollik

Website von MIDO health
Website der „Mindful Doctor Konferenz

Dass der Arztberuf besonders stressig sein kann, weiß Dr. Mollik aus eigener Erfahrung. Schließlich befand sich der Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde jahrelang auf dem „klassischen“ Karriereweg eines Mediziners. Das änderte sich 2018, als er seiner Leidenschaft folgte.

Gemeinsam mit seiner Kollegin Frau Dr. Lisa Spathelf rief Herr Dr. Mollik die „Mindful Doctor Konferenz“ ins Leben, welche im Laufe der Jahre zur wichtigsten Veranstaltung für achtsame Mediziner im Gesundheitswesen avancierte. Den Klinikkittel dagegen hängte er 2020 an den Nagel. Derzeit liegt seine Priorität auf dem Gebiet der Telemedizin. Ich bin gespannt, was noch folgen wird.

Website: www.mido-health.com

Beispiel 16: Entrepreneurship von Dr. Sven Jungmann

Website von Halitus
Website von Halitus

Was Herr Dr. Jungmann genau macht, vermag wohl nicht einmal er selbst in einem Satz zusammenzufassen. Zu vielfältig ist sein Engagement im Gesundheitswesen. Ob als Geschäfsführer, Unternehmensberater, Autor, Vortragsredner oder mehrfacher Unternehmensgründer – sein Ziel ist der Systemwandel.

Herr Dr. Jungmann hat sich ganz besonders dem Thema Digitalisierung verpflichtet. Sein jüngstes Unternehmen Halitus beschäftigt sich dementsprechend mit dem Einsatz digitaler Technologien in der Atemanalyse zur Früherkennung von Krankheiten. Irgendetwas sagt mir, dass dies nicht sein letztes Projekt gewesen ist.

Website: www.halitus.io

Beispiel 17: Software-Entwicklung von Dr. Lars Lomberg

Website von Doktrack
Website von Doktrack

Was machen Patienten eigentlich zwischen zwei Terminen?“ Diese Frage stellte sich der niedergelassene Internist Dr. Lomberg. Um sie zu beantworten und den Behandlungserfolg bei seinen Patienten zu steigern, entwickelte er gemeinsam mit einigen Mitstreitern das Programm „Doktrack„.

Das Streben nach selbstständigem Arbeiten ist bei Herrn Dr. Lomberg tief verwurzelt. Bereits als langjähriger Klinikarzt legte er großen Wert auf eine gute Work-Life-Balance; und anders, als es das Klischee will, fand er diese ausgerechnet in seiner ärztlichen Selbstständigkeit. Das spiegelt sich ebenso in den überwältigenden Google-Rezensionen zu seiner Hamburger Praxis „EppenDocs“ wider: 4,7 von 5 Sternen machen sie zu einer der am besten bewerteten Arztpraxen Deutschlands.

Website: www.doktrack.de

Beispiel 18: Professionelle Hundebetreuung von Jenny Schloemer

Screenshot von www.superpfoten.com
Website von den Superpfoten

Jenny Schloemer ist sprichwörtlich „auf den Hund gekommen“. Sie hat ein Gewerbe im Bereich „Dog Walking“ gegründet. Bevor Sie sich beruflich mit den vierbeinigen Spürnasen beschäftigte, hatte Assistenzärztin Schloemer jedoch erst einmal ihre eigene Nase voll – vom Klinikalltag.

Heute betreut Frau Schloemer als selbstständige Ärztin die Hunde fremder Herrchen – etwa, wenn diese im Urlaub sind. Statt Gipsverband heißt es nun gassi gehen. Obgleich dieser Quereinstieg wirklich ein weiter ist, zeigt es Ihnen doch, was für Ärzte, die sich selbstständig machen, alles möglich ist.

Website: www.superpfoten.com

Beispiel 19: Patientenvermittlung von Daniel Wilmuth Lindenthal

Screenshot von www.medatus.de
Website von Medatus

Suchen. Matchen. Hilfe finden.“ – mehr braucht es nicht, um die Geschäftsidee hinter Medatus auf den Punkt zu bringen. Patienten können anonym ihre Symptome oder Beschwerden angeben. Anschließend erstellen Ärzte und andere Heilberufler auf dieser Grundlage eine kostenfreie Ersteinschätzung. So ist es nur logisch, dass sich Medatus als „Dr. Google 2.0“ bezeichnet.

Gegründet wurde das Unternehmen von Daniel Wilmuth Lindenthal. Bereits während seines Medizinstudiums begann er die Arbeiten an seinem Herzensprojekt. Inzwischen hat er seine Approbation erhalten. Doch während Kollegen ihre Facharztweiterbildung anfangen, konzentriert sich Herr Lindenthal voll und ganz auf Medatus.

Website: www.medatus.de

Beispiel 20: Beratungsstelle für Patienten von Marco Karrer

Screenshot der Website von FQAD Support
Website von FQAD Support

Der Arzt Marco Karrer leidet an schweren Nebenwirkungen des Antibiotikums Ciprofloxacin. Die Ausübung des klassisches Arztberufs ist für ihn nur eingeschränkt möglich. Doch anstatt zu verzweifeln, hat er in der Krise eine Chance entdeckt. Das war die Geburtsstunde von FQAD Support.

Das Unternehmen berät und unterstützt Patienten, die nach der Behandlung mit Fluorchinolonen unter den Nebenwirkungen leiden. Herr Karrer hat sein Medizinstudium erst 2023 beendet. Insofern ist FQAD Support derzeit im Wachstum begriffen. Auf jeden Fall ist der Jungunternehmer Karrer ein Mut machendes Beispiel dafür, dass man selbst aus einer chronischen Erkrankung ein funktionierendes Geschäftsmodell machen kann.

Website: www.fqad-support.com

Beispiel 21: Telemedizinischer Gesundheitsservice für queere Menschen von Sebastian Mersmann

Screenshot der Website von Every Health
Website von Every Health

Viele queere Menschen fühlen sich in unserem Gesundheitswesen häufig nicht richtig verstanden beziehungsweise aufgehoben. Sie befürchten, vorverurteilt und stigmatisiert zu werden. Das gilt ganz besonders bei der Wahl des richtigen Arztes.

Der Allgemeinmediziner Sebastian Mersmann möchte helfen. Gemeinsam mit einigen Mitgründern hat er Every Health aus der Wiege gehoben. Die telemedizinische Plattform bietet queeren Menschen eine Anlaufstelle, um telemedizinisch mit ausreichend geschulten und vorurteilsfreien medizinischen Behandlern verbunden zu werden.

Website: www.everyhealth.me

Unterstützung durch einen Berater

Wie Sie sehen, existieren vielfältige Beispiele, wie Sie sich als Arzt selbstständig machen können. Je nach Ihren Vorlieben und Stärken können Sie mit verschiedenen Geschäftsmodellen dauerhaft glücklich werden. Dabei können wir Sie tatkräftig unterstützen. Von der Entwicklung der Geschäftsidee über den Businessplan bis hin zur Gewinnung erster Kunden – unser Experte greift Ihnen kräftig unter die Arme. Auf Wunsch übernimmt er gar die komplette Umsetzung Ihres Unternehmens.

Doch den ersten Schritt können wir Ihnen nicht abnehmen: ins Handeln zu kommen. Warten Sie nicht länger ab. Werden Sie am besten heute noch aktiv und kontaktieren Sie uns. Wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben. Gemeinsam mit einem ärztlichen Unternehmensberater bringen wir Sie in Ihre erfolgreiche Selbstständigkeit.

Zusammenfassung: 21 Geschäftsmodelle von erfolgreichen Ärzten

  1. Online-Ernährungsberatung von Dr. Mareike Awe
  2. Die Personenmarke „Professor Dietrich Grönemeyer
  3. Praxisberatung von Dr. Fabian Stehle
  4. Praxisbörse von Dr. Christian Ottomann
  5. Arbeitgeber-Bewertungsportal von Dr. Benedict Carstensen
  6. Coaching von Dr. Mark Weinert
  7. Agentur für Praxismarketing von Dr. Ralf Peiler
  8. telemedizinische Unternehmensberatung von Dr. Martin Schultz
  9. Personalvermittlung von Dr. Nils Kneißel
  10. Publikation medizinischer Fachliteratur von Prof. Dr. Jörg Braun
  11. Online-Fortbildungsakademie von Dr. Kai Gruhn, Dr. Dietrich Sturm und Prof. Dr. Markus Wübbeler
  12. App zum Vokabeln lernen von Sakhi Ahmad Noori und Steffen Rathmann
  13. YouTube-Kanal von Dr. Uso Walter
  14. Online-Shop für Medizinprodukte von Dr. Lena Katharina Müller
  15. „Mindful Doctor Konferenz“ von Dr. Alvar Mollik
  16. Entrepreneurship von Dr. Sven Jungmann
  17. Software-Entwicklung von Dr. Lars Lomberg
  18. Professionelle Hundebetreuung von Jenny Schloemer
  19. Patientenvermittlung von Daniel Wilmuth Lindenthal
  20. Beratungsstelle für Patienten
  21. Telemedizinischer Gesundheitsservice für queere Menschen von Sebastian Mersmann

Über den Autor

Niels C. Fleischhauer

Niels C. Fleischhauer

Inhaber von Ärzteglück

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