Ein Radiologe zeigt auf einen Bildschirm
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Niels C. Fleischhauer

Als welcher Facharzt verdient man am meisten Geld? Die Top-10-Gehälter der bestbezahlten Ärzte und medizinischen Fachrichtungen

Was unterscheidet einen Psychiater von einem Radiologen – abgesehen von ihrer fachlichen Spezialisierung? Der eine wundert sich, woher das Klischee vom reichen Arzt kommt, während der andere eine sprichwörtliche “Gelddruckmaschine” betreibt. Für welche Seite wollen Sie sich entscheiden?

Im folgenden wertvollen Beitrag finden Sie heraus, als welcher Facharzt man mit Abstand am meisten Geld verdient. Als zusätzliche Entscheidungshilfe verraten wir Ihnen auch, wie hoch die weiteren Gehälter der bestbezahlten Fachärzte und medizinischen Fachrichtungen liegen. Zum Schluss erhalten Sie noch einen Geheimtipp, wie Sie an eine begehrte Assistenzarztstelle für die bestbezahlten Arztberufe gelangen.

Welche angestellten Fachärzte verdienen am besten?

Tarifverträge in Krankenhäusern unterscheiden beim Arztgehalt nicht nach Spezialisierungen beziehungsweise medizinischen Fachrichtungen. Dementsprechend verdienen die meisten stationär angestellten Fachärzte den gleichen Satz – unabhängig davon, welcher Facharztrichtung sie angehören. Lediglich die hierarchische Ebene – vom Fach- bis zum Chefarzt – und die Berufserfahrung bestimmen Ihr Einkommen. Über Ihr Tarifgehalt während der Assistenzarztzeit habe ich an anderer Stelle geschrieben. Sobald Sie jedoch Ihre Facharztausbildung abgeschlossen haben, können Sie sich in Deutschland auf folgende Ärztegehälter freuen:

TrägerEinstiegsgehaltGehalt nach 13 Jahren
Öffentlich (mit Tarifvertrag)6.200 – 6.500 Euro8.000 – 8.200 Euro
Privat (mit Tarifvertrag)6.200 – 6.350 Euro7.700 – 8.200 Euro
Monatlicher Vergleich des Verdienstes von angestellten Fachärzten in Unikliniken und sonstigen Krankenhäusern (gerundet)

Im ambulanten Bereich kann Ihr Einkommen als angestellter Facharzt jedoch noch deutlich höher liegen. Dies liegt zum einen daran, dass MVZs und Praxen keinem Tarifvertrag unterliegen und Sie somit erheblichen Verhandlungsspielraum besitzen; außerdem bieten Ihnen viele Inhaber eine lukrative Umsatzbeteiligung an.

EinrichtungGrundgehaltGrundgehalt mit Umsatzbeteiligung
Praxis6.300 Euro9.400 Euro
MVZ7.700 Euro10.600 Euro
Monatlicher Gehaltsvergleich von angestellten Fachärzten in MVZs und Praxen (gerundet; Umsatzbeteiligung zur besseren Vergleichbarkeit auf Monate verteilt)

Wenn Sie also beispielsweise als angestellter Facharzt für Orthopädie oder Gastroenterologie möglichst viel verdienen möchten, sollten Sie ambulant arbeiten – idealerweise in einem MVZ. Dort erwartet Sie als Facharzt das höchste Gehalt. Einzig in der Position eines Chefarztes erreichen Sie ein noch besseres Gehalt.

Das Einkommen selbstständiger Ärzte nach Fachrichtung

Wollen Sie zu den Ärzten gehören, welche am meisten verdienen, werden Sie nicht umhinkommen, sich als Arzt selbstständig zu machen; denn dieser Schritt verschafft Ihnen Zugang zu den bestbezahlten Arztberufen; und bei diesen richtet sich der Verdienst maßgeblich nach der gewählten ärztlichen Fachrichtung, wie das folgende Ranking beweist:

PlatzFachrichtungEinnahmenReinertrag1
1Radiologie
Nuklearmedizin
250.000 Euro94.000 Euro
2Augenheilkunde261.000 Euro45.000 Euro
3Dermatologie59.000 Euro29.000 Euro
4Orthopädie62.000 Euro29.000 Euro
5Urologie51.000 Euro28.000 Euro
6Chirurgie63.000 Euro27.000 Euro
7Innere Medizin60.000 Euro27.000 Euro
8Allgemeinmedizin39.000 Euro21.000 Euro
9Gynäkologie40.000 Euro21.000 Euro
10Hals-Nasen-Ohrenheilkunde40.000 Euro20.000 Euro
11Kinder- und Jugendheilkunde40.000 Euro20.000 Euro
12Neurologie
Psychiatrie
Psychosomatik
34.000 Euro20.000 Euro
Sonstige343.000 Euro25.000 Euro
Gehaltstabelle zu den durchschnittlichen monatlichen Einnahmen eines vertragsärztlichen Sitzes nach Facharztrichtung (gerundet; Reinertrag zur besseren Vergleichbarkeit auf Monate verteilt). 1Reinertrag” entspricht Einnahmen abzüglich normaler Aufwendungen. 2Stand für Einnahmen: 2015. 3Anästhesie, Arbeitsmedizin, Humangenetik, Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, Pathologie, Physikalische und Rehabilitative Medizin sowie Transfusionsmedizin.

An dieser Gehaltsliste sehen Sie, welche Fachärzte am besten dastehen und welcher Facharzt am wenigsten verdient: Neurologen, Psychiater und Fachärzte für Psychosomatik erzielen das geringste Einkommen. Doch egal, für welche Facharztrichtung Sie sich entscheiden – Sie werden in jedem Fall mit einer Kassenpraxis viel mehr verdienen als im Angestelltenverhältnis. Gleichzeitig sind auch die Verdienstunterschiede zwischen den einzelnen Fachrichtungen in ihrer Ausprägung beeindruckend, finden Sie nicht? Eine Facharztrichtung sticht dabei mit ihrem Gehalt besonders hervor und gilt eindeutig als bestbezahlter Arztberuf. Sie ermöglicht es Ihnen, als Arzt wirklich reich zu werden.

Warum verdienen Radiologen am meisten?

Kommen wir auf das Beispiel aus der Einleitung zurück: Was unterscheidet einen Psychiater von einem Radiologen? Die sogenannte “sprechende Medizin” erfordert vor allem eines: viel Zeit. Warum verdienen also gerade Neurologen, Psychiater oder Fachärzte für Psychosomatik am wenigsten? Jede Stunde, welche diese Fachärzte mit den Krankenkassen abrechnet, haben sie persönlich zu erbringen. Sie können diese Leistung weder skalieren noch an MFAs delegieren. Folglich sind sie aufseiten ihrer Einnahmen sehr eingeschränkt und gehören definitiv nicht zu den bestverdienenden Ärzten.

Wieso verdienen Radiologen so viel? Beim Radiologen liegen die Dinge völlig anders. Fachärzte für Radiologie können ihren Zeitaufwand zum Großteil von ihrem Umsatz entkoppeln, also effektiv skalieren. Zur Erstellung von MRTs oder CTs bedarf es lediglich eines Praxismitarbeiters, nicht aber des Chefs selbst. Dieser kümmert sich hauptsächlich um die Befunde. Hinzu kommt, dass sich die Prozesse einer radiologischen Praxis gut standardisieren und planen lassen – anders als zum Beispiel bei Hausärzten an einem Montagmorgen. Der Betrieb einer radiologischen Praxis ähnelt damit im Vergleich zu anderen Fachrichtungen noch am ehesten dem eines Unternehmens in der freien Wirtschaft. Daher stellt die Radiologie die bestbezahlte Facharztrichtung dar.

Sicher, der Facharzt für Radiologie hat mit seinen Geräten hohe Anschaffungskosten zu tragen; infolgedessen trägt er ein viel größeres wirtschaftliches Risiko als etwa der Psychiater; doch die Ziffern des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs tragen diesem Umstand Rechnung. Zudem können die Investitionskosten als Betriebsausgaben bei entsprechender steuerlicher Behandlung auf mehrere Jahre verteilt werden. Unterm Strich bleibt jedenfalls ein dickes Plus. Für ein gutes Auskommen sollten Sie Radiologe werden.

Werden Sie einer der bestbezahlten Fachärzte

Geld ist bekanntlich nicht alles. Die Frage, welcher Arzt wie viel verdient, sollte nicht Ihre primäre Entscheidungsgrundlage sein. Schließlich sollten Sie von Ihrem Fachgebiet begeistert sein, womöglich einen familienfreundlichen Facharzt machen, sich aber vor allem fragen: Welcher Facharzt passt zu mir?. Dennoch spricht nichts dagegen, wenn Sie mit ihrer medizinischen Fachrichtung nebenbei noch zu den bestbezahlten Ärzten gehören. Ihren zukünftigen Verdienst sollten Sie vor allem dann im Auge behalten, wenn für Sie mehrere Facharztrichtungen infrage kommen.

Wie Sie richtig vermuten, sind die Fachrichtungen, in welchen Fachärzte am besten verdienen, bei Hochschulabsolventen äußerst beliebt. Zu den meistgesuchten Fachärzten zählen dagegen eher diejenigen, welche weniger verdienen. Selbst in Zeiten des Ärztemangels ist es in manchen Fachgebieten gar nicht so einfach, eine gute Weiterbildungsstelle zu ergattern. Zum Glück gibt es Ärzteglück. Wir wissen, wo Sie Assistenzarztstellen finden, mit welchen Sie glücklich werden und später zu den bestbezahlten Fachärzten gehören werden. Geben Sie uns also unbedingt noch heute Bescheid. Wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben.

Über den Autor

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Niels C. Fleischhauer

Inhaber von Ärzteglück

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