Was unterscheidet einen Psychiater von einem Radiologen – abgesehen von ihrer fachlichen Spezialisierung? Der eine wundert sich, woher das Klischee vom reichen Arzt kommt, während der andere eine sprichwörtliche “Gelddruckmaschine” betreibt. Für welche Seite wollen Sie sich entscheiden?
Im folgenden wertvollen Beitrag finden Sie heraus, als welcher Facharzt man mit Abstand am meisten Geld verdient. Als zusätzliche Entscheidungshilfe verraten wir Ihnen auch, wie hoch die weiteren Gehälter der bestbezahlten Fachärzte und medizinischen Fachrichtungen liegen. Zum Schluss erhalten Sie noch einen Geheimtipp, wie Sie an eine begehrte Assistenzarztstelle für die bestbezahlten Arztberufe gelangen.
Welche angestellten Fachärzte verdienen am besten?
Tarifverträge in Krankenhäusern unterscheiden beim Arztgehalt nicht nach medizinischen Fachrichtungen. Dementsprechend verdienen die meisten stationär angestellten Fachärzte den gleichen Satz – unabhängig davon, welcher Facharztrichtung sie angehören. Lediglich die hierarchische Ebene – vom Fach- bis zum Chefarzt – und die Berufserfahrung bestimmen Ihr Einkommen. Über Ihr Tarifgehalt während der Assistenzarztzeit habe ich an anderer Stelle geschrieben. Sobald Sie jedoch Ihre Facharztausbildung abgeschlossen haben, können Sie sich in Deutschland auf folgende Ärztegehälter freuen:
Träger | Einstiegsgehalt | Gehalt nach 13 Jahren |
Öffentlich (mit Tarifvertrag) | 6.200 – 6.500 Euro | 8.000 – 8.200 Euro |
Privat (mit Tarifvertrag) | 6.200 – 6.350 Euro | 7.700 – 8.200 Euro |
Im ambulanten Bereich kann Ihr Einkommen als angestellter Facharzt jedoch noch deutlich höher liegen. Dies liegt zum einen daran, dass MVZs und Praxen keinem Tarifvertrag unterliegen und Sie somit erheblichen Verhandlungsspielraum besitzen; außerdem bieten Ihnen viele Inhaber eine lukrative Umsatzbeteiligung an.
Einrichtung | Grundgehalt | Grundgehalt mit Umsatzbeteiligung |
Praxis | 6.300 Euro | 9.400 Euro |
MVZ | 7.700 Euro | 10.600 Euro |
Wenn Sie also beispielsweise als angestellter Facharzt für Orthopädie oder Gastroenterologie möglichst viel verdienen möchten, sollten Sie ambulant arbeiten – idealerweise in einem MVZ. Dort erwartet Sie als Facharzt das höchste Gehalt. Einzig in der Position eines Chefarztes erreichen Sie ein noch besseres Gehalt.
Das Einkommen selbstständiger Ärzte nach Fachrichtung
Wollen Sie zu den Ärzten gehören, welche am meisten verdienen, werden Sie nicht umhinkommen, sich als Arzt selbstständig zu machen; denn dieser Schritt verschafft Ihnen Zugang zu den bestbezahlten Arztberufen; und bei diesen richtet sich der Verdienst maßgeblich nach der gewählten ärztlichen Fachrichtung, wie das folgende Ranking beweist:
Platz | Fachrichtung | Einnahmen | Reinertrag1 |
1 | Radiologie Nuklearmedizin | 250.000 Euro | 94.000 Euro |
2 | Augenheilkunde2 | 61.000 Euro | 45.000 Euro |
3 | Dermatologie | 59.000 Euro | 29.000 Euro |
4 | Orthopädie | 62.000 Euro | 29.000 Euro |
5 | Urologie | 51.000 Euro | 28.000 Euro |
6 | Chirurgie | 63.000 Euro | 27.000 Euro |
7 | Innere Medizin | 60.000 Euro | 27.000 Euro |
8 | Allgemeinmedizin | 39.000 Euro | 21.000 Euro |
9 | Gynäkologie | 40.000 Euro | 21.000 Euro |
10 | Hals-Nasen-Ohrenheilkunde | 40.000 Euro | 20.000 Euro |
11 | Kinder- und Jugendheilkunde | 40.000 Euro | 20.000 Euro |
12 | Neurologie Psychiatrie Psychosomatik | 34.000 Euro | 20.000 Euro |
Sonstige3 | 43.000 Euro | 25.000 Euro |
Sie sehen, welcher Facharzt am wenigsten verdient: Neurologen, Psychiater und Fachärzte für Psychosomatik erzielen das geringste Einkommen. Doch egal, für welche Facharztrichtung Sie sich entscheiden – Sie werden in jedem Fall mit einer Kassenpraxis viel mehr verdienen als im Angestelltenverhältnis. Gleichzeitig sind auch die Verdienstunterschiede zwischen den einzelnen Fachrichtungen in ihrer Ausprägung beeindruckend, finden Sie nicht? Eine Facharztrichtung sticht dabei mit ihrem Gehalt besonders hervor und gilt eindeutig als bestbezahlter Arztberuf. Sie ermöglicht es Ihnen, als Arzt wirklich reich zu werden.
Warum verdienen Radiologen am meisten?
Kommen wir auf das Beispiel aus der Einleitung zurück: Was unterscheidet einen Psychiater von einem Radiologen? Die sogenannte “sprechende Medizin” erfordert vor allem eines: viel Zeit. Warum verdienen also gerade Neurologen, Psychiater oder Fachärzte für Psychosomatik am wenigsten? Jede Stunde, welche diese Fachärzte mit den Krankenkassen abrechnet, haben sie persönlich zu erbringen. Sie können diese Leistung weder skalieren noch an MFAs delegieren. Folglich sind sie aufseiten ihrer Einnahmen sehr eingeschränkt und gehören definitiv nicht zu den bestverdienenden Ärzten.
Wieso verdienen Radiologen so viel? Beim Radiologen liegen die Dinge völlig anders. Fachärzte für Radiologie können ihren Zeitaufwand zum Großteil von ihrem Umsatz entkoppeln, also effektiv skalieren. Zur Erstellung von MRTs oder CTs bedarf es lediglich eines Praxismitarbeiters, nicht aber des Chefs selbst. Dieser kümmert sich hauptsächlich um die Befunde. Hinzu kommt, dass sich die Prozesse einer radiologischen Praxis gut standardisieren und planen lassen – anders als zum Beispiel bei Hausärzten an einem Montagmorgen. Der Betrieb einer radiologischen Praxis ähnelt damit im Vergleich zu anderen Fachrichtungen noch am ehesten dem eines Unternehmens in der freien Wirtschaft. Daher stellt die Radiologie die bestbezahlte Facharztrichtung dar.
Sicher, der Facharzt für Radiologie hat mit seinen Geräten hohe Anschaffungskosten zu tragen; infolgedessen trägt er ein viel größeres wirtschaftliches Risiko als etwa der Psychiater; doch die Ziffern des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs tragen diesem Umstand Rechnung. Zudem können die Investitionskosten als Betriebsausgaben bei entsprechender steuerlicher Behandlung auf mehrere Jahre verteilt werden. Unterm Strich bleibt jedenfalls ein dickes Plus.
Werden Sie einer der bestbezahlten Fachärzte
Geld ist bekanntlich nicht alles. Die Frage, welcher Arzt wie viel verdient, sollte nicht Ihre primäre Entscheidungsgrundlage sein. Schließlich sollten Sie von Ihrem Fachgebiet begeistert sein, womöglich einen familienfreundlichen Facharzt machen, sich aber vor allem fragen: “Welcher Facharzt passt zu mir?”. Dennoch spricht nichts dagegen, wenn Sie mit ihrer medizinischen Fachrichtung nebenbei noch zu den bestbezahlten Ärzten gehören. Ihren zukünftigen Verdienst sollten Sie vor allem dann im Auge behalten, wenn für Sie mehrere Facharztrichtungen infrage kommen.
Wie Sie richtig vermuten, sind die Fachrichtungen, in welchen Fachärzte am besten verdienen, bei Hochschulabsolventen äußerst beliebt. Zu den meistgesuchten Fachärzten zählen dagegen eher diejenigen, welche weniger verdienen. Selbst in Zeiten des Ärztemangels ist es in manchen Fachgebieten gar nicht so einfach, eine gute Weiterbildungsstelle zu ergattern. Zum Glück gibt es Ärzteglück. Wir wissen, wo Sie Assistenzarztstellen finden, mit welchen Sie glücklich werden und später zu den bestbezahlten Fachärzten gehören werden. Geben Sie uns also unbedingt noch heute Bescheid. Wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben.