Ärztin sitzt frustriert vor dem Monitor
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Niels C. Fleischhauer

Arbeitslosengeld für Ärzte: So viel erhalten Sie

Eine Kündigung ist für Ärzte selten schön, doch manchmal notwendig. Ob sie nun von Ihnen oder Ihrem Vorgesetzten ausgesprochen wurde – sie stellt in jedem Fall das letzte Kapitel einer schwierigen Geschichte dar. Nun können Sie wieder durchatmen. Damit Sie beruhigt nach vorne blicken können, klären wir hier, wie es finanziell bei Ihnen weitergeht.

Nachfolgend lesen Sie, wie viel Arbeitslosengeld Ärzten zusteht. Erfahren Sie weiters, welche Voraussetzungen Sie für den Bezug unbedingt erfüllen sollten. Ich zeige Ihnen auch, wie Sie eine Arztstelle finden, mit der Sie dauerhaft glücklich sein können.

Arbeitslose Ärzte – das gibt’s wirklich

Arbeitslosigkeit und Ärzte – das sind zwei Wörter, die auf den ersten Blick nicht so recht zusammenzupassen scheinen. Schließlich müssten doch angesichts des viel zitierten Ärztemangels für jeden genügend freie Stellen verfügbar sein. Das mag so sein; jedoch erstreckt sich die enorme Nachfrage nach ärztlichem Personal bei Weitem nicht auf jede Region und alle Facharztrichtungen: Während Allgemeinmediziner überall in Deutschland zig Arztstellen zur Auswahl haben, sieht es in der Dermatologie oder Augenheilkunde ganz anders aus – vor allem für Assistenzärzte.

Die Arbeitslosigkeit von Ärzten hat gute Gründe: Harsche ärztliche Arbeitsbedingungen fordern immer häufiger ihren Tribut. Die psychischen Belastungen des Arztberufs sind nicht zu unterschätzen. Hinzu kommt, dass gerade ausländische Ärzte oftmals lange auf ihre Approbation oder Berufserlaubnis warten und währenddessen arbeitslos sind. Es ist ihnen vorher schlicht und einfach nicht gestattet, als Arzt zu arbeiten.

Übrigens ist es gar nicht so lange her, dass sogar von einer Ärzteschwemme die Rede war. Etwa zwischen 1982 und 2002 wurden mehr Mediziner pro Jahr ausgebildet, als in Rente gegangen und neue Stellen entstanden sind. Das ist heutzutage kaum noch vorstellbar.

Voraussetzungen fürs Arbeitslosengeld

Ärzte, die Arbeitslosengeld beziehen möchten, sollten folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Sie haben sich bei Ihrer Arbeitsagentur arbeitslos gemeldet.
  • Sie waren in den 30 Monaten vor Ihrer Arbeitslosmeldung wenigstens zwölf Monate versicherungspflichtig angestellt. Mehrere Beschäftigungen können dabei zusammengezählt werden.
  • Sie wollen eine neue sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen.
  • Sie sind in der Lage, mindestens 15 Stunden pro Woche eine versicherungspflichtige Beschäftigung auszuüben.

Die genannten Voraussetzungen dürften auf die meisten Ärzte zutreffen. Gleichwohl existieren Sonderfälle, welche die oben genannten Punkte nicht alle erfüllen. Dazu gehören beispielsweise niedergelassene Mediziner. Zum Glück gibt es noch weitere besondere Voraussetzungen, welche Ärzten ebenso den Bezug von Arbeitslosengeld ermöglichen können:

  • Sie waren freiwillig in der Arbeitslosenversicherung – zum Beispiels als selbstständiger Arzt.
  • Sie haben ein Kind erzogen.
  • Sie haben Krankengeld erhalten.

Höhe des Arbeitslosengeldes von Ärzten

Zur Berechnung der Höhe des ärztlichen Arbeitslosengeldes wird Ihr Brutto-Gehalt der vergangenen zwölf Monate herangezogen. Hiervon wird ein pauschaler Prozentsatz abgezogen, sodass sich in etwa Ihr monatliches Netto-Entgelt ergibt. 60 Prozent dieses Netto-Gehalts bekommen Ärzte als Arbeitslosengeld überwiesen. Es erhöht sich sogar auf 67 Prozent Ihres Netto-Gehalts, wenn Sie ein Kind haben. Übrigens rechnet die Arbeitsagentur mit exakten Tagessätzen, weswegen es zu leichten Abweichungen kommen kann.

Lassen Sie uns eine Beispielrechnung machen. Ich gehe von einem Weiterbildungsassistenten im ersten Jahr, Nordrhein-Westfalen als Bundesland, der Steuerklasse 1 und keinen Kindern aus. Das durchschnittliche Monatsgehalt von Assistenzärzten beträgt laut Tarifgehalt – Zuschüsse und Überstundenzahlungen unberücksichtigt – rund 4.900 Euro. Damit würden Sie in diesem Fall monatlich etwa 1.780 Euro auf Ihr Konto ausgezahlt bekommen. Sie können eine Kalkulation für die Höhe Ihres persönlichen Arbeitslosengelds in einem Arbeitslosengeld-Rechner vornehmen.

Die Dauer des möglichen Arbeitslosengeldbezugs variiert je nach Ihrem Alter. Wenn Sie unter 50 Jahre alt sind, können Sie als Arzt maximal 12 Monate Arbeitslosengeld erhalten. Ab einem Alter von 50 Jahren steigt der Zeitraum hingegen auf bis zu 24 Monate.

An einer Stelle ist Vorsicht geboten; denn die Umstände Ihrer Kündigung können Folgen haben. Falls Sie ohne triftigen Grund gekündigt haben oder Ihnen verhaltensbedingt gekündigt wurde, droht eine Sperrzeit von bis zu zwölf Wochen. Während dieser Zeit würden Sie kein Arbeitslosengeld erhalten. Viele Ärzte mit einem Aufhebungsvertrag treten unbedacht in diese Falle. Reichen Sie Ihre Kündigung also bestenfalls ein, wenn Sie bereits eine neue Arztstelle in der Tasche haben. Sie finden keinen passenden Arbeitgeber, leiden gesundheitlich oder sind einfach als Arzt unglücklich im Beruf? Dann schauen Sie unbedingt, ob Sie den besagten triftigen Grund nachweisen können – zum Beispiel durch ein Attest eines dritten Arztes. Gerne empfehlen wir Ihnen hier auch einen spezialisierten Fachanwalt für Arbeitsrecht.

Neue Hoffnung für arbeitslose Ärzte

Die Arbeitslosigkeit ist für Ärzte kein Grund, zu verzweifeln – auch wenn es sich anfangs so anfühlen mag. Dank Arbeitslosengeld sind Sie finanziell abgesichert; und auch die Beiträge zur Ärzteversorgung können in der Arbeitslosigkeit notfalls von der Arbeitsagentur übernommen werden. Häufig reift erst mit Abstand zum Arztberuf die Klarheit darüber, was man als Arzt wirklich will. Es kann der feste Wille entstehen, einen echten Neustart zu wagen. Womöglich wollen Sie als Arzt alternative Berufsfelder kennenlernen oder sich endlich selbstständig machen.

Was auch immer Ihnen vorschwebt – Ärzteglück unterstützt Sie auf Ihrem Weg. Nachdem wir Hunderte von Ärzten gecoacht haben, können wir auch Ihnen dabei helfen, endlich beruflich glücklich zu werden. Wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben. Verlieren Sie also am besten keine Zeit und sichern Sie sich Ihr Ärzteglück-Coaching bei einer spezialisierten Kollegin.

Über den Autor

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Niels C. Fleischhauer

Inhaber von Ärzteglück

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