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Niels C. Fleischhauer

Der ärztliche Lebenslauf: 15 Tipps für eine erstklassige Arzt-Vita

Der Lebenslauf – als Retrospektive des eigenen Lebens – gilt unter Bewerbern gemeinhin als Stiefkind, als lästige Pflichtübung. Ich frage mich, wie das passieren konnte. Dabei stellt das Curriculum Vitae (CV) für Ärzte innerhalb der Bewerbungsunterlagen einen entscheidenden Schritt zur womöglich perfekten Stelle dar; denn Personalverantwortliche versuchen stets, mit einem kurzen Blick auf die Vita die Eignung von Ärzten für eine bestimmte Position einzuschätzen. Der Lebenslauf sollte dementsprechend gehegt und gepflegt werden.

Doch seien Sie beruhigt: Die Tatsache, dass Sie diesen Beitrag lesen, sagt mir, dass Sie Ihre ärztliche Bewerbungsmappe noch nicht abgeschickt haben. Sie haben also noch Zeit, eventuelle Anpassungen im Lebenslauf vorzunehmen und einen großen Schritt in Richtung Ihres Traumjobs zu gehen; oder Sie lassen Ihren perfekten Lebenslauf einfach schreiben.

In diesem Artikel gebe ich Ihnen die 15 entscheidenden Ratschläge, wie Ihnen Ihr Werdegang zu einer erstklassigen Position verhelfen wird – damit Ihr Leben nach Ihren Wünschen verläuft. Außerdem verrate ich Ihnen, warum Ihr Lebenslauf nicht immer zwingend zur Arztstelle passen muss; wir können nämlich andersherum dasjenige Berufsfeld ausfindig machen, welches zu Ihrem Curriculum Vitae passt.

1. Übersicht und Struktur

Personalverantwortliche Ärzte haben generell wenig Zeit, sich den Lebenslauf jeder Bewerbung bis ins letzte Detail durchzulesen. Stattdessen “scannen” sie die Dokumente nach gewissen Kriterien, um die Kandidaten vergleichen und einfach eine Vorauswahl treffen zu können. Wäre Ihr medizinischer Lebenslauf unübersichtlich und unstrukturiert, so würden Sie bereits jetzt aussortiert werden.

Dabei müssen Sie das Rad nicht neu erfunden. Hier kann schon eine Lebenslauf-Vorlage Abhilfe schaffen. Entsprechende Muster finden sich nach einer Google-Suche zuhauf. Laden Sie sich eine ansprechende Vorlage herunter und füllen Sie diese mit eigenen Inhalten.

2. Tabellarischer Lebenslauf für Ärzte

Wenn Sie Ihren Werdegang übersichtlich gestalten wollen, geht damit auch der tabellarische Lebenslauf einher. Im Gegensatz zum Bewerbungsschreiben gibt der Lebenslauf dem personalverantwortlichen Arzt die Möglichkeit, den Inhalt zu “überfliegen”. Auf diese Weise kann er Ihre Bewerbung einfach mit anderen Bewerbern vergleichen.

Auch wenn dies äußerst selten vorkommt – erstellen Sie einen Lebenslauf im Fließtext nur, falls dies vom potenziellen Arbeitgeber explizit gewünscht wird. Andernfalls würden Sie dem Personalverantwortlichen nur unnötig viel Arbeit verursachen. Die Folge wäre in den meisten Fällen, dass Ihre Bewerbung im Mülleimer landet.

3. Obligatorische Angaben beachten

In der Regel existieren für jede Arztstelle gewisse Mindestvoraussetzungen. Dazu gehören etwa eine absolvierte Facharztausbildung, die Promotion oder eine bestimmte Zusatzqualifikation. Erfüllen Bewerber eine der Voraussetzungen nicht, so ist ihre Anstellung von vornherein ausgeschlossen. Machen Sie es sich sowie dem Personalverantwortlichen also möglichst einfach und vermeiden Sie Nachfragen durch den Arbeitgeber. Nennen Sie alle obligatorischen Angaben:

  • Vor- und Nachname
  • Anschrift
  • Kontaktdaten (vor allem Telefon und E-Mail)
  • Stationen Ihres Bildungswegs von der Schule (Grundschule nicht nötig) bis zum Abschluss des Medizinstudiums
  • Gegebenenfalls Promotion
  • Zusatzqualifikationen
  • Gegebenenfalls Stand Ihrer Weiterbildung
  • Berufliche Stationen

Die beruflichen Stationen sollten Sie unbedingt antichronologisch auflisten, also mit der jüngsten Arztstelle beginnen. Schließlich ist in aller Regel die letzte Position die wichtigste gewesen. Teilen Sie zudem für jede Station den Zeitraum – auf den Monat genau – mit. Auf diese Weise können Sie auch den recht großen Block Ihres Medizinstudiums weiter aufteilen. So können Sie insbesondere Famulaturen, das praktische Jahr (PJ) und mögliche Auslandsaufenthalte übersichtlich darstellen.

4. Ärztliches Bewerbungsfoto mitsenden

Auch wenn es zunehmend “modern” geworden ist, kein Foto im Lebenslauf zu nutzen, raten wir Ihnen dringend dazu. Ein Foto macht Ihre Bewerbung authentisch oder lässt Sie in gewisser Weise “außer Konkurrenz” laufen. Schließlich haben nachweislich gut aussehende Menschen immer noch die besten Chancen bei der Stellensuche. Diesen Vorteil sollten Sie nutzen.

Etwas anders sieht die Sache aus, wenn der potenzielle medizinische Arbeitgeber explizit darum bittet, kein ärztliches Bewerbungsfoto einzusenden. Meist wollen die entsprechenden Unternehmen dadurch in einem modernen Licht erscheinen und Diskriminierung vorbeugen. In einem solchen Fall sollten Sie auf das Bild verzichten.

5. Fokus auf wesentliche Informationen

Genauso wichtig wie die obligatorischen Angaben ist die Frage, welche Informationen Sie getrost weglassen können/sollten. Grundsätzlich gilt im Lebenslauf für Ärzte folgende Faustformel: Nennen Sie nur Informationen, die für die Arztstelle relevant sind. Ansonsten würden Sie dem Personalverantwortlichen viel Arbeit zumuten, auf welche dieser gerne verzichtet.

Konkret heißt das: Nach 20 Jahren Berufserfahrungen brauchen Sie als angehender Oberarzt nicht jede Extrawache oder Assistenz im ambulanten OP-Zentrum im Lebenslauf anführen. Fokussieren Sie sich und den Personalverantwortlichen lieber auf die für die Arztstelle wesentlichen Informationen.

Sie kommen gerade frisch von der Hochschule oder schreiben Ihren medizinischen Lebenslauf gar im Zuge einer Initiativbewerbung als Assistenzarzt? Dann haben Sie sicherlich noch nicht so viele Stationen vorzuweisen. Sie können also ruhig jede einzelne Station nennen, um Ihre Vita etwas “auszufüllen”.

6. Mut zur Lücke im medizinischen Lebenslauf

In vielen ärztlichen Lebensläufen finden sich Perioden ohne erkennbare (medizinische) Tätigkeit. Das ist nicht tragisch und auch kein Ausschlusskriterium bei der Bewerbung. Wichtig ist jedoch, dass Sie für eventuelle Lücken eine gute Erklärung parat haben. Ob die Elternzeit, eine geplante Selbstständigkeit oder eine Auszeit aus gesundheitlichen Gründen – geben Sie lieber vermeintlich “schlechte” Gründe als gar keine an. Ihr offener Umgang mit Ihren Lücken demonstriert Ihr Selbstvertrauen.

Das Thema Lücken im Lebenslauf wird Ihnen spätestens beim Vorstellungsgespräch im Krankenhaus begegnen. Sehen Sie daher die Erklärung Ihrer Lücken in der Vita einfach als Vorbereitung. Denken Sie daran: Kaum ein Arzt besitzt ein lückenloses Curriculum Vitae.

7. Veröffentlichungen nennen

Sie haben in Ihrer Laufbahn geforscht und publiziert? Dann führen Sie die Werke unbedingt auf. So demonstrieren Sie nämlich, dass Sie im Vergleich zu Ihren Mitbewerbern über exklusives medizinisches Fachwissen verfügen. Weiterhin stellen Sie Ihre Fähigkeit unter Beweis, sich in neue Themen intensiv einzuarbeiten. Insofern können Sie die oben genannte Faustformel etwas einschränken: Selbst wenn Sie in der Inneren Medizin arbeiten möchten, kann Sie eine orthopädische Publikation voranbringen.

Listen Sie auch die Werke auf, bei deren Erstellung Sie lediglich Mitautor waren. Vor allem Unikliniken wünschen sich von ihren Bewerbern eine starke wissenschaftliche Prägung.

8. Altersangabe machen

In Zeiten der zunehmenden Gleichberechtigung ist die Altersangabe im Lebenslauf ein heiß diskutiertes Thema. Manche Arbeitgeber weisen im Vorhinein darauf hin, dass sie keine Nennung des Geburtsdatums wünschen. Sollte diese Bitte jedoch fehlen – und das ist zumeist der Fall – empfehle ich Ihnen, Ihren Geburtstag und somit Ihr Alter anzugeben.

Sie werden Ihr Alter sowieso durch Zeitangaben im Werdegang, die angestrebte Position (beispielhaft Assistenzarzt) oder spätestens beim Vorstellungsgespräch im Krankenhaus offenbaren. Dann können Sie Ihr Geburtsdatum auch gleich nennen. Zudem sind Ihnen ein paar weitere Glückwünsche gewiss.

9. EDV-Kenntnisse einschätzen

Es entspricht zwar nicht dem Ideal eines Arztes, ist aber leider längst Standard in vielen Kliniken: Ärzte verbringen immer mehr Zeit vor dem PC. Was tragisch für Patienten ist, bedeutet für Ihre perfekte Arzt-Vita, dass Sie unbedingt Ihre EDV-Kenntnisse angeben sollten.

Welche Betriebssysteme beherrschen Sie (in der Regel Windows oder Mac)? Wie gut kennen Sie sich mit welchem Programm aus? Dem Chefarzt helfen Antworten auf Fragen wie diese im Vorstellungsgespräch, einschätzen zu können, welchen Fortbildungsaufwand Sie verursachen würden. Sind Sie sehr computeraffin und erfahren mit medizinischer Software? Dann ist dies ein Pluspunkt.

10. Mit Fremdsprachen punkten

Mehr als sechs Millionen Erwachsene in Deutschland können nicht richtig deutsch verstehen. Es ist somit in deutschen Krankenhäusern ein Vorteil, Fremdsprachen zu beherrschen. Das gilt besonders vor dem Hintergrund, dass das gegenseitige Verständnis zum Heilerfolg des Arztes beiträgt.

Sie haben ein Auslandsjahr in Südamerika verbracht? Sie haben arabische Vorfahren oder sind womöglich aktuell dabei, als ausländischer Arzt Ihre Approbation in Deutschland zu erlangen? Dann geben Sie unbedingt die Sprachen an, die Sie beherrschen. Zur weiteren Einordnung rate ich Ihnen, Ihre Kenntnisse in der jeweiligen Sprache zu bewerten:

  • Muttersprachler
  • Verhandlungssicher
  • Fließend
  • Gut
  • Ausgebaut
  • Grundkenntnisse

11. Religionszugehörigkeit (nicht) angeben

Die Nennung einer Religion ist freiwillig; und auch wenn wir uns das anders wünschen – eine bestimmte Religionszugehörigkeit kann leider bei manchen Menschen Ressentiments befeuern. Im Sinne Ihrer Bewerbung empfehle ich Ihnen daher, Ihre Religion zu verschweigen – egal, welcher Sie auch angehören mögen. In aller Regel hat die Religionsausübung ohnehin keinen Einfluss auf die Arbeitsleistung; und Sie können mit dieser Information nichts gewinnen.

Eine große Ausnahme bilden religiöse beziehungsweise kirchliche Arbeitgeber. Nach einer kürzlichen Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs dürfen Arbeitgeber eine Religionszugehörigkeit ihrer Arbeitnehmer verlangen, “wenn das für die konkrete Tätigkeit objektiv geboten ist” . Dies gilt nicht als diskriminierend. Falls Sie sich etwa in einem evangelischen Krankenhaus als Arzt bewerben wollen, sollten Sie also idealerweise Mitglied der evangelischen Kirche sein – und diese Information in Ihrem Lebenslauf angeben.

12. Familiäre Situation (nicht) aufklären

Vom Grundsatz her geht Ihr Privatleben Ihren potenziellen Arbeitgeber nichts an. Dennoch kann es in bestimmten Fällen Sinn ergeben, wenn Sie Ihre familiäre Situation erläutern. Insbesondere Ärztinnen sehen sich immer wieder Vorurteilen ausgesetzt.

So manche Klinik sieht sich bei einer 33 Jahre alten ärztlichen Bewerberin in Konkurrenz mit deren Familienplanung. Personalverantwortliche befürchten dann ein baldiges Beschäftigungsverbot und die folgende Elternzeit. Die kinderlose Ärztin sollte ihre familiäre Situation also besser verschweigen. Übrigens braucht sie derartige Fragen auch im ärztlichen Vorstellungsgespräch nicht zu beantworten. Deutlich bessere Chancen hätte dagegen eine 33-jährige Ärztin mit beispielsweise zwei Kindern im Alter von 6 und 4 Jahren. Im Gegensatz zur erstgenannten Kollegin tut sie gut daran, ihre familiäre Situation offenzulegen.

Ähnlich sieht es mit den eigenen Eltern aus. Die Berufe Ihrer Eltern sind zumeist irrelevant für die Arztstelle und liefern Ihnen keinerlei Vorteile. Nur wenn Ihre Eltern in ähnlichen Positionen gearbeitet haben, sollten Sie diese erwähnen. In dem Fall können Sie Ihrem potenziellen Arbeitgeber verdeutlichen, dass Sie um die Arbeitslast und den Zeitaufwand des Arztberufs wissen.

13. Ehrenämter und soziales Engagement

Sie gehören zu den Ärzten, denen der Patient als Mensch am Herzen liegt? Sie haben ein medizinisches Stipendium erhalten oder engagieren sich ehrenamtlich in einer sozialen Einrichtung? Dann sollten Sie diesen Abschnitt in Ihren ärztlichen CV integrieren. Schließlich wollen Ärzte Menschen helfen; und was könnte dieses Ansinnen besser verdeutlichen als eine Tätigkeit ohne Entgelt?

Eine ehrenamtliche Tätigkeit kann darüber hinaus Ihren Erfahrungshorizont erweitern. Mitglieder von Ärzte ohne Grenzen und weiteren Organisationen berichten beispielsweise über den Umfang an medizinischen Erfahrungen, die sie sammeln konnten. Diese Expertise kann Ihnen den nötigen Vorsprung gegenüber Ihren Mitbewerbern verschaffen.

14. Die richtigen Hobbys

Hobbys stellen ein zweischneidiges Schwert dar: Während manche Hobbys Ihre “Soft Skills” unterstreichen, können Ihnen andere möglicherweise Probleme bereiten. So eignen sich beispielsweise Mannschaftssportarten gut, um Ihren Teamgeist zu verdeutlichen. Auf der anderen Seite ist die Risikobereitschaft von Extremsportlern schlecht mit dem Berufsbild eines Arztes vereinbar.

Hobbys geben nur in den seltensten Fällen den Ausschlag bei der Stellenvergabe. Dennoch können Sie mit den richtigen Hobbys im medizinischen Lebenslauf punkten. Überlegen Sie jedoch genau, welche Sie anführen. Lassen Sie im Zweifel ein Hobby einfach aus und nennen Sie es erst, wenn es relevant für die Arztstelle ist. Sie entdecken während des Bewerbungsgespräch im Krankenhaus beim Chefarzt gemeinsame Interessen? Dann wäre der richtige Zeitpunkt, um ihn darauf ansprechen.

15. Vollständiger Anhang

Immer wieder ist von kuriosen Fällen zu lesen, in denen einige “Ärzte” jahrelang praktizieren konnten, obwohl ihnen die Approbation fehlte. Damit das bei Ihrer Bewerbung nicht geschieht, schauen sich Personalverantwortliche inzwischen auch den Anhang gründlich an; und dieser besteht aus den Nachweisen für Ihre Behauptungen im Lebenslauf.

Vermeiden Sie hier umständliche Rückfragen seitens des potenziellen Arbeitgebers und fügen Sie alle notwendigen Unterlagen als Kopie oder Scan an. Sie brauchen nicht die Zeugnisse aller Studienkurse anzuhängen; die Examensnoten sollten allerdings schon dabei sein. Die wichtigsten Dokumente im Anhang sind folgende:

  • Abiturzeugnis
  • Studienzeugnisse (vor allem der Staatsexamina)
  • Zeugnisse von Praktika
  • Promotionsurkunde
  • Arbeitszeugnisse

Die perfekte Arztstelle für Ihr Curriculum Vitae

Wenn Sie diese 15 essenziellen Tipps in Ihrem medizinischen Lebenslauf berücksichtigen, erhalten Sie eine erstklassige Arzt-Vita. Sie sind trotzdem unsicher, was die Qualität Ihres Lebenslaufs angeht? Dann kontaktieren Sie uns und machen Sie Ihre nächste Bewerbung zur besten Bewerbung. Wir schauen uns Ihr ärztliches Curriculum Vitae an und unterstützen Sie bei dessen Optimierung. Auf Wunsch übernehmen wir sogar die komplette Erstellung Ihres Mediziner-Lebenslaufs für Sie.

Ich habe außerdem noch einen Geheimtipp für Sie: Anstatt Ihren Lebenslauf auf eine spezielle Arztstelle zuzuschneiden, können Sie die Position finden, welche exakt zu Ihrem Lebenslauf passt. Sie fragen sich, wie das funktioniert? Eine spezialisierte Kollegin nimmt Sie mit ins Ärzteglück-Coaching. Wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben. Kontaktieren Sie uns, um Ihren Coaching-Termin zu vereinbaren.

Bonus-Tipps für Assistenzärzte, die bei der Bewerbung mit ihrem Lebenslauf überzeugen wollen

Sie haben gerade Ihr Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen? Dann brauchen Sie sich nicht zurückzuhalten, was die Nennung Ihrer beruflichen Stationen und Erfahrungen angeht. Ich habe es oben bereits geschrieben: Gehen Sie ruhig etwas ins Detail. Wie viele Nachtschichten haben Sie gemacht? Was waren die verschiedenen Aufgabengebiete in Ihrem PJ? Sie können an dieser Stelle auch gerne näher auf mögliche Studienschwerpunkte eingehen.

Punkten können Assistenzärzte zudem mit einem schicken Bewerbungsfoto. Das erhalten Sie in einem professionellen Fotostudio schon ab 20 Euro. Besonders viel Raum für “Kreativität” bleibt dann jedoch nicht; denn derartige Bilder werden vom Fotografen in aller Regel wie am Fließband produziert. Ein Handy-Foto ist nur unter folgenden Voraussetzungen als Bewerbungsfoto eines Assistenzarztes geeignet:

  • Eine ausreichende Qualität (vor allem Auflösung und Schärfe)
  • Ein seriöses Auftreten (mit entsprechender Kleidung)
  • Eine sympathische Ausstrahlung (um sich von herkömmlichen Bewerbungsfotos abzuheben)

Darüber hinaus weisen Assistenzärzte meist viel bessere EDV-Kenntnisse als ihre älteren Kollegen und eine allgemeine Technikaffinität auf. Ihren Arbeitgeber wird’s freuen. Schließlich spart er sich so womöglich eine langwierige Schulung in Programme. Ob Microsoft Word, Datenbanken oder verschiedene Internet-Browser: Sie dürfen gerne Ihre Fähigkeiten anführen.

Auch Fremdsprachen werden für den Lebenslauf in der Bewerbung als Assistenzarzt immer wichtiger. In den vergangenen Jahrzehnten haben gerade die Englischkenntnisse der Assistenzärzte stark zugenommen. Um sich von Ihren Konkurrenten abzuheben, sollten Sie daher über sehr gute Fremdsprachenkenntnisse – wenigstens in Englisch – verfügen. Notfalls können Sie einen entsprechenden Kurs belegen und die Fremdsprache auffrischen.

Bonus-Tipps für Oberärzte und Fachärzte, die bei der Bewerbung mit ihrem Lebenslauf punkten wollen

Eines ist sicher: Sie haben in Ihrer Laufbahn als Facharzt schon viel gesehen und erlebt. Daher ist es umso wichtiger, dass Sie sich auf die für Ihre Rolle als Mediziner wesentlichen Informationen in Ihrem Lebenslauf beschränken. Setzen Sie in Ihrem Lebenslauf thematische Schwerpunkte, die perfekt zur Oberarztstelle passen, auf die Sie sich bewerben.

Lücken bleiben im Lebenslauf von Oberärzten selten aus. Sie haben Ihre Facharztausbildung in Teilzeit gemacht und dementsprechend lange gebraucht? Sie waren ehrenamtlich in Südamerika im Einsatz? Sie wollten lieber Mutter statt Ärztin sein und haben Elternzeit genommen? Seien Sie unbesorgt: Es kommt auf die richtige Erklärung an. Dafür wird ein guter Chefarzt Verständnis haben.

Sie brauchen auch nicht zu befürchten, dass Sie “zu alt” sind, um eine Oberarztstelle zu erhalten. Es gibt mehr Kollegen, als Sie denken, die noch mit 50 Jahren und mehr als Stationsarzt arbeiten. Vor allem haben Sie schlagkräftige Argumente auf Ihrer Seite: Ihre enorme Berufserfahrung und eine möglicherweise einmalige Spezialisierung auf Ihrem Fachgebiet. Beides sollte sich auch in Ihrem Lebenslauf wiederfinden.

Gerade angehende Oberärztinnen im Alter von 35 Jahren befürchten, Nachteile bei der Bewerbung zu haben. Schnell wird hier prophezeit, man habe keine Chance auf die Oberarztstelle; denn der Chefarzt vermute, man würde sofort schwanger werden. Abgesehen davon, dass Ihre Familienplanung Ihren Arbeitgeber nicht zu interessieren hat, sollten Sie sich nicht selbst ins Abseits begeben. Ob Sie Ihre Familie im Lebenslauf erwähnen oder nicht, spielt keine Rolle. Ich kann Ihnen versichern, dass es genügend familienfreundliche Kliniken gibt, die Ärztinnen wie Sie händeringend suchen – auch ohne Kinder. Gerne stellen wir Ihnen einige vor.

Zusammenfassung: 15 Tipps für einen erstklassigen ärztlichen Lebenslauf

  1. Übersicht und Struktur
  2. Tabellarischer Lebenslauf für Ärzte
  3. Obligatorische Angaben beachten
  4. Ärztliches Bewerbungsfoto mitsenden
  5. Fokus auf wesentliche Informationen
  6. Mut zur Lücke im medizinischen Lebenslauf
  7. Veröffentlichungen nennen
  8. Altersangabe machen
  9. EDV-Kenntnisse einschätzen
  10. Mit Fremdsprachen punkten
  11. Religionszugehörigkeit (nicht) angeben
  12. Familiäre Situation (nicht) aufklären
  13. Ehrenämter und soziales Engagement
  14. Die richtigen Hobbys
  15. Vollständiger Anhang

Über den Autor

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Niels C. Fleischhauer

Inhaber von Ärzteglück

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