Facharzturkunde
Niels C. Fleischhauer

Niels C. Fleischhauer

Facharztprüfung bestanden – und jetzt? 5 lohnenswerte Wege

Sie ist einer der Meilensteine Ihrer ärztlichen Karriere: die Facharztprüfung. Sobald Sie diese Hürde überwunden haben, stehen Ihnen viele Türen offen – beinahe zu viele. Da kann man schnell mal die Übersicht verlieren. Damit Sie den Überblick behalten, sollten Sie diesen Beitrag lesen.

Nachfolgend stellen wir Ihnen die vielversprechendsten Karrieremöglichkeiten und Berufe nach Ihrer bestandener Facharztprüfung vor. Sie werden garantiert Perspektiven entdecken, welche Sie zuvor nicht auf dem Zettel gehabt haben. Für welchen Weg Sie sich letztendlich auch entscheiden mögen – wir zeigen Ihnen, wer Sie bei der Gestaltung Ihrer Karriere als Facharzt effektiv unterstützt.

1. Oberarzt werden

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben Ihre Facharztprüfung bestanden. Das alleine ist schon eine großartige Leistung. Als kleine Belohnung gibt es von Ihrem Arbeitgeber ein höheres Tarifgehalt. Doch es kommt noch besser: Ihr Facharzttitel stellt so etwas wie den Fahrschein für Aufstiegsmöglichkeiten in ärztliche Leitungspositionen dar: Sie können die Karrierestufen schnell vom Assistenz- zum Oberarzt hinaufklettern.

Obwohl er keine formale Voraussetzung darstellt und Sie auch ohne Facharztausbildung Oberarzt werden können – dank der bestandenen Facharztprüfung stehen Ihre Aufstiegschancen besonders gut. Leider kann es gerade in Unikliniken aufgrund der noch recht guten Nachwuchssituation dazu kommen, dass genügend Oberärzte vorhanden sind. Dann kann sich für Sie der Klinikwechsel lohnen. Gerne zeigen wir Ihnen, wo Sie erfolgreich Oberarzt werden können.

2. Fachliche Spezialisierung

Zwar benötigen Sie für einige Zusatzbezeichnungen wie etwa die Notfallmedizin keinen Facharzt; dennoch steht Ihnen die wahre Fülle an Möglichkeiten der Spezialisierung erst zur Verfügung, nachdem Sie Ihre Facharztprüfung bestanden haben. Vom Ärztlichen Qualitätsmanagement bis zur Tropenmedizin wird alles geboten. Die Weiterbildungsordnungen kennen mittlerweile weit mehr als 50 Zusatzbezeichnungen. Hinzu kommen noch etliche Schwerpunktbezeichnungen.

Die fachliche Spezialisierung kann den Werdegang eines Arztes zu hoch dotierten und angesehenen Stellen leiten. Vielleicht schaffen Sie es gar, auf Ihrem Gebiet zur Koryphäe aufzusteigen. Zugleich stellen Zusatzbezeichnungen oftmals eine zwingende Voraussetzung dar, um bestimmte Behandlungen vornehmen und mit gesetzlichen Krankenkassen abrechnen zu dürfen – beispielsweise die Psychotherapie.

Meine persönliche Rekordhalterin in Sachen Weiterbildung-Engagement ist übrigens eine Internistin mit sage und schreibe 12 Fachärzten, Zusatzbezeichnungen sowie Schwerpunkten. Das soll Sie jetzt aber nicht abschrecken; denn die Dame hat es vielleicht etwas übertrieben. Vielmehr möchte ich Sie darauf hinweisen, dass Sie Ihr Ziel im Auge behalten sollten. Eine fachliche Spezialisierung ist schließlich kein Selbstzweck. 

3. Niederlassung in einer Kassenpraxis

Sie wollen als Arzt raus aus der Klinik und ohne Dienste arbeiten? Dann ist wahrscheinlich die Niederlassung genau die richtige Wahl für Sie. Mit Ihrem Facharzt sind Sie nämlich zur Abrechnung mit den gesetzlichen Krankenkassen und zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Versorgung berechtigt. Dies stellt den womöglich einfachsten Weg dar, um als Arzt nicht mehr im Krankenhaus arbeiten zu brauchen.

Sie können sich in einem freien Gebiet niederlassen und dort eine eigene Praxis gründen oder einen bestehenden Kassensitz übernehmen. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Oftmals bietet es sich zunächst an, dass Sie sich für ein oder zwei Jahre in der Praxis anstellen lassen. So können die Patienten Sie sachte kennenlernen, während Sie einen Vorgeschmack auf das Leben als Praxisinhaber erhalten. Wenn Sie Glück haben – oder gute Beziehungen – verfügt der Praxisabgeber dabei sogar über eine Weiterbildungsermächtigung in Ihrem Fachgebiet.

4. Eine ärztliche Privatpraxis gründen

Die vertragsärztliche Tätigkeit ist vielen Ärzten verständlicherweise mit zu viel Bürokratie und starren Vorgaben verbunden. Zudem kann das Ausmaß an Patientenansturm in manchen Praxen überhand nehmen. Wenn Sie Ähnliches befürchten, sind Sie vielleicht der perfekte Kandidat zur Gründung einer ärztlichen Privatpraxis; denn die Voraussetzungen, um eine ärztliche Privatpraxis zu eröffnen, sind vergleichsweise überschaubar.

Zwar können Sie sich auch ohne Facharzt niederlassen; dieser besitzt jedoch ohne Frage einige Vorteile. Mit einer abgeschlossenen Facharztweiterbildung können Sie sich von anderen Privatärzten abheben – insbesondere von jenen ohne Facharzt; und zum Thema Patientengewinnung brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen: Wir kennen spezialisierte Coaches, die dafür sorgen, dass Ihre Privatpraxis rasch gut gefüllt sein wird.

5. Als Facharzt in die freie Wirtschaft wechseln

Der Quereinstieg in die Wirtschaft stellt für Ärzte in der Regel nicht die erste Wahl, beim genauen Hinsehen aber eine echte Alternative dar. Manche suchen Jobs für Ärzte außerhalb der Klinik. Sie wünschen sich ein vergleichbares Gehalt und geregelte Arbeitszeiten bei guten Arbeitsbedingungen für Ärzte.

Doch der Schritt als Arzt in die freie Wirtschaft ist beileibe kein Kinderspiel. Unternehmen aus den Bereichen Pharmaindustrie, Medizintechnik oder Versicherungswesen befinden sich traditionell in einem Spannungsverhältnis: Auf der einen Seite benötigen Sie regelmäßig und dringend ärztliche Mitarbeiter; andererseits sind sie zurückhaltend, was die Einstellung von Medizinern angeht, da sie hohe Kosten für Fort- und Weiterbildung befürchten.

Hilfreich für Ihren Berufswechsel ist es, wenn Sie als frisch gebackener Facharzt ein passendes Fachgebiet haben oder zusätzliche Qualifikationen aufweisen. Während ein Anästhesist in die Pharmaindustrie gut hineinpasst, wird ein Psychiater in der Medizininformatik durch seinen Facharzt keine nennenswerten Vorteile besitzen. Noch besser ist es, wenn Sie über ein zusätzliches Studium der Betriebswirtschaftslehre, eine kaufmännische Ausbildung oder geeignete Zusatzbezeichnungen – beispielsweise Sozialmedizin für die Arbeit bei der Krankenkasse – verfügen.

Viele Optionen, ein Ärzteglück

Sobald Sie Ihre Facharztprüfung bestanden haben, stehen Ihnen viele Wege zur Auswahl. Zugegeben – Sie mögen ob der schieren Menge an Optionen nun vielleicht noch etwas verunsicherter sein. Doch ich kann Sie beruhigen: Mit etwas kompetenter Beratung werden Sie die beste Entscheidung für Ihre Karriere als Mediziner treffen.

Aus Coachings mit vielen Hundert Ärzten wissen wir, welche Zukunftsperspektiven für Sie persönlich besonders vielversprechend sein können. Vereinbaren Sie Ihr Ärzteglück-Coaching mit einer spezialisierten Kollegin. Wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben.

Zusammenfassung: 5 lohnenswerte Wege nach bestandener Facharztprüfung

  1. Oberarzt werden
  2. Fachliche Spezialisierung
  3. Niederlassung in einer Kassenpraxis
  4. Eine ärztliche Privatpraxis gründen
  5. Als Facharzt in die freie Wirtschaft wechseln

Über den Autor

Niels C. Fleischhauer

Niels C. Fleischhauer

Inhaber von Ärzteglück

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