Ausländischer Arzt lächelt hinter OP-Maske
Niels C. Fleischhauer

Niels C. Fleischhauer

In 3 Schritten zur Approbation für ausländische Ärzte: So gelingt Ihre ärztliche Anerkennung in Deutschland

Sie sind ein ausländischer Arzt und wollen eine Approbation in Deutschland erhalten? Zunächst möchte ich Ihnen danken: Wir brauchen Sie in diesem Land. Doch Deutschland wäre nicht Deutschland, wenn es zur Erteilung Ihrer ärztlichen Approbation nicht ein paar Voraussetzungen zu erfüllen gäbe.

In diesem wesentlichen Artikel erfahren Sie, wie deutsche Approbation für ausländische Ärzte gelingt. Zudem zeige ich Ihnen auf, wie Sie Unterstützung für Ihr Anerkennungsverfahren in Anspruch nehmen können. Mit etwas Hilfe werden Sie schon bald approbierter Arzt sein. Anschließend sollten Sie sich für den besten Arbeitgeber entscheiden; und ich erzähle Ihnen, wo Sie diesen finden.

Die richtige Vorbereitung: eingeschränkte Berufserlaubnis ohne Approbation und Anerkennungszuschuss für ausländische Ärzte

Das deutsche Anerkennungsverfahren ist sehr komplex und oftmals langwierig, was vor allem Ärzte aus Drittstaaten betrifft. Behördengänge, die Beschaffung notwendiger Unterlagen und fehlende Nachweise verlangsamen das Prozedere. Das betrifft vor allem ausländische Ärzte aus “Drittstaaten” – die also weder aus der Europäischen Union (EU) noch dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) oder der Schweiz stammen.

Während der Wartezeit auf Ihre Approbation sind Sie jedoch nicht zum Stillsitzen verpflichtet. Sie können unabhängig vom Anerkennungsverfahren eine vorübergehende Berufserlaubnis beantragen. Diese ermöglicht es ausländischen Ärzten, auch ohne Approbation zu praktizieren. Die eingeschränkte Berufserlaubnis ist zwar auf bestimmte ärztliche Tätigkeiten und maximal zwei Jahre beschränkt; doch können Sie so bereits Ihrem Arztberuf nachgehen und als Arzt in Deutschland arbeiten.

Mit Ihrer Berufserlaubnis können Sie als ausländischer Arzt in deutschen Krankenhäusern arbeiten und bereits bezahlt werden. Der Marburger Bund weist darauf hin, dass Sie gar einen “Anspruch auf eine tarifgerechte Bezahlung”. Dies sei indessen in der Praxis selten der Fall. Meist würden die Löhne für ausländische Ärzte mit eingeschränkter Berufserlaubnis niedriger ausfallen. In der Regel werden Sie ohne Approbation als Assistenzarzt eingruppiert. Treten Sie also in Gehaltsverhandlungen selbstbewusst auf – auch als ausländischer Arzt. Sie leisten wichtige Arbeit und sollen angemessen entlohnt werden. Auf Wunsch machen wir Sie gerne mit auf Approbationsrecht spezialisierten Rechtsanwälten bekannt.

Sie haben noch keine Arbeit als Arzt in Deutschland gefunden? Sofern Sie seit mindestens drei Monaten in Deutschland leben und Ihr Lebensunterhalt nicht gesichert ist, können Sie einenAnerkennungszuschuss erhalten. Dieser beträgt bis zu 600 Euro monatlich. Wichtig ist dabei: Stellen Sie den Antrag zum Anerkennungszuschuss unbedingt vor dem Start Ihres Anerkennungsverfahrens, weil nur die Kosten nach Ihrer Antragstellung gefördert werden.

1. Gleichwertigkeitsprüfung für ausländische Ärzte

Den ersten Schritt zur Anerkennung des Arztdiploms von ausländischen Ärzten bildet in Deutschland der Approbationsantrag, den Sie bei Ihrer zuständige Approbationsbehörde stellen. Hier finden Sie eine Übersicht der deutschen Approbationsbehörden. Diese teilt Ihnen außerdem mit, welche Unterlagen sie zur Bearbeitung benötigt. Damit beginnt das Anerkennungsverfahren für Ihre Medizin-Diplom in Deutschland offiziell.

Die Approbationsbehörde prüft nun, inwieweit die Inhalte Ihrer ärztlichen Ausbildung mit jenen deutscher Medizinstudiengänge vergleichbar sind. Dieser Vorgang wird als “Gleichwertigkeitsprüfung” bezeichnet und gilt für alle ausländischen Ärzte. Hiermit soll die Qualität des deutschen Gesundheitswesens gesichert werden. Sind die Inhalte gleichwertig, so steht der Anerkennung Ihres ausländischen Medizinstudiums (fast) nichts mehr im Wege. Sie werden wahrscheinlich recht schnell und ohne anschließende Kenntnisprüfung Ihre Approbation erhalten. Sehr gute Chancen haben Ärzte aus der EU, dem EWR oder der Schweiz, welche von einer “automatisierten Anerkennung” des Arztdiploms in Deutschland profitieren.

Bei Ärzten aus Drittstaaten werden in aller Regel wesentliche Unterschiede zwischen der ärztlichen Ausbildung im Herkunftsland und in Deutschland festgestellt. Doch das ist kein Grund, Ihren Traum vom Arztberuf in Deutschland aufzugeben. Sie erhalten nämlich anschließend die Möglichkeit, Ihre Fachkenntnisse bei Prüfungen unter Beweis zu stellen und so zu Ihrer Approbation zu gelangen.

2. Kenntnisprüfung oder Eignungsprüfung

Mit der “Kenntnisprüfung” haben Sie die Möglichkeit, eventuell fehlendes medizinisches Fachwissen nachzuweisen. Dabei sind alle Inhalte der deutschen medizinischen Abschlussprüfung von Belang. Bestehen Sie die Kenntnisprüfung, so ist Ihre ärztliche Ausbildung als gleichwertig anzusehen.

Eine Ausnahme existiert, falls Ärzte aus Drittstaaten bereits in einem EU-Land eine ärztliche Anerkennung erhalten haben und drei Jahre Berufserfahrung aus diesem vorweisen. In diesem Fall findet statt der umfangreichen Kenntnisprüfung bloß eine “Eignungsprüfung” statt. Diese bezieht sich – anders als die Kenntnisprüfung für ausländische Ärzte – nicht auf alle medizinischen Studieninhalte. Stattdessen brauchen Sie in dieser Prüfung lediglich Ihre Befähigung auf den Gebieten der festgestellten Kenntnislücken zu beweisen.

3. Gute Deutschkenntnisse und ärztliche Fachsprachenprüfung

Haben Sie Ihre medizinische Fachexpertise nachgewiesen, bleibt “nur” noch die Sprachbarriere, die Sie zu überwinden haben. Schließlich benötigen Sie zur Verständigung mit Patienten, im Gespräch mit ärztlichen Kollegen oder zur Dokumentation die deutsche Sprache. Diese stellt aber Ausländer auf dem Weg zu ihrer ärztlichen Approbation in Deutschland erfahrungsgemäß vor Probleme. Deutsch ist bekanntlich keine einfach zu erlernende Sprache.

Zum Glück gibt es spezielle Sprachkurse für Ärzte aus dem Ausland. Bei diesen erlernen Sie die deutsche Sprache im ärztlichen Berufsalltag. Hiernach stellen Sie Ihre erworbenen Fähigkeiten in der sogenannten ärztlichen “Fachsprachenprüfung unter Beweis.

Endlich eine Arztstelle in Deutschland bekommen

Vielleicht haben Sie auch schon diese Erfahrung gemacht: trotz unzähliger Bewerbungen nur Absagen. Unserer Erfahrung nach stellt die deutsche Sprache die größte Schwierigkeit dar und ist der Hauptgrund, warum ausländische Ärzte keine Arztstelle in Deutschland finden. Außerdem kommen unpersönliche Massen-E-Mails bei Personalabteilungen gar nicht gut an. Doch genau dabei hilft Ihnen Ärzteglück.

Wir wollen, dass Sie endlich eine Stellenzusage erhalten. Eigens dafür unterstützt Sie ein ärztlicher Kollege und deutscher Muttersprachler. Er optimiert Ihre Bewerbungsunterlagen und schreibt Ihre Bewerbungen für Sie – damit Sie Ihre Arztstelle in Deutschland bekommen. Melden Sie sich am besten noch heute für unseren Bewerbungsservice an.

Zusammenfassung: in 3 Schritten zur Approbation für ausländische Ärzte

  1. Gleichwertigkeitsprüfung für ausländische Ärzte
  2. Kenntnisprüfung oder Eignungsprüfung
  3. Gute Deutschkenntnisse und ärztliche Fachsprachenprüfung

Über den Autor

Niels C. Fleischhauer

Niels C. Fleischhauer

Inhaber von Ärzteglück

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