Oberarzt freut sich
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Niels C. Fleischhauer

Oberarzt werden

Erinnern Sie sich noch daran, als Sie das erste Mal Ihrem Oberarzt begegnet sind? Wie fühlten Sie sich damals? Waren Sie etwas unsicher oder sogar wie vor Ehrfurcht erstarrt? So “schlimm” ist es heute bestimmt nicht mehr; doch trotzdem bleibt eine Frage: Wann gehen Sie den nächsten Schritt in Ihrer Mediziner-Karriere und werden Oberarzt?

Lesen Sie in diesem entscheidenden Beitrag, was die Arbeit eines Oberarztes so besonders macht und warum Sie unbedingt einer werden sollten. Zudem erfahren Sie im weiteren Verlauf alles Wichtige rund um das Thema Oberarzt. Vor allem aber zeige ich Ihnen, wo Sie die Oberarztstelle finden, mit der Sie dauerhaft glücklich sein werden.

Was macht ein Oberarzt wirklich?

Sie hatten bereits genug Zeit, um Ihrem Oberarzt über die Schulter zu schauen. Daher wissen Sie, dass sich dessen Aufgabengebiet deutlich von Ihrem unterscheidet. Der Oberarzt verantwortet einen Teil- oder Funktionsbereich innerhalb der Klinik allein. Das bedeutet, dass er ein Team aus Fach- und Assistenzärzten führt. Verfügt sein Bereich über mehrere Stationen, so können auch Stationsärzte darunter sein. Ein Oberarzt ist also eine Art “Abteilungsleiter”.

Ein Oberarzt hat folgende Aufgaben:

  • Oberarztvisite, um Therapien und Pflegestrategien für Patienten zu bestimmen
  • Führung und Anleitung der nachgeordneten Ärzte seiner Abteilung
  • Fachliche Ausbildung der unterstellten Assistenzärzte
  • Operation und Behandlung komplexerer Fälle
  • Übernahme von Bereitschaftsdiensten
  • Führung des Pflegepersonals
  • Personelle Aufgaben – zum Beispiel Mitarbeiterbeurteilungen
  • Ökonomische Planung seiner Abteilung – etwa die Budgetplanung
  • Sicherstellung der Arbeitssicherheit
  • Überwachung der Einhaltung von Hygienevorschriften

Wie Sie sehen, hat ein Oberarzt nicht nur viel Führungsverantwortung, sondern auch erheblichen administrativen Aufwand. Das unterscheidet ihn von nachgeordneten Ärzten, welche sich vor allem mit medizinischen Themen befassen. Für einige dürfte überraschend sein, dass auch Oberärzte zu Bereitschaftsdiensten herangezogen werden. Sie suchen eine Oberarztstelle ohne Dienste? Gerne zeigen wir Ihnen, wo Sie diese finden.

Die Aufgaben eines Oberarztes können sich trotz gleicher Fachrichtung von Klinik zu Klinik unterschieden. Dies hängt nicht zuletzt mit der hierarchischen Struktur und Organisationsform des Krankenhauses zusammen. So setzen Kliniken vermehrt auf das ärztliche “Kollegialsystem. Bei diesem Modell teilen sich mehrere Oberärzte die Verantwortung und Aufgaben in einer Abteilung. Spannend ist diese Konstellation insbesondere für Mediziner, die sich die Oberarztstelle (noch) nicht zutrauen.

Arzt von der Seite vor einem blauen HintergrundHier erfahren Sie mehr:
Was macht ein Oberarzt wirklich: über die Aufgaben eines Oberarztes

Ihr Weg zum Oberarzt

Sie fühlen sich der Verantwortung gewachsen? Dann dürfte Sie interessieren, wie man schnellstmöglich Oberarzt wird. Schließlich führen viele Wege zum Oberarzt. Manche von ihnen sind länger, während Sie auf anderen Abkürzungen finden können. Das hängt nicht zuletzt von Ihren Zielen ab.

Was muss man tun, um Oberarzt zu werden? Es existiert keine vorgegebene “Ausbildung” für Oberärzte. In den meisten Fällen beginnen Jungmediziner nach ihrer sechsjährigen Regelstudienzeit ihre Karriere als Assistenzarzt in einem Krankenhaus. Hier lassen sie sich zum Facharzt weiterbilden, was weitere fünf bis sechs Jahre beansprucht. Ist die Facharztprüfung bestanden, so dürfen sie sich endlich “Facharzt” nennen.

Wie lange dauert es, bis man vom Facharzt zum Oberarzt aufsteigt? In der Regel folgen einige Jahre praktische Tätigkeit als Facharzt, um ausreichend Berufserfahrung zu sammeln. An dieser Stelle eröffnet sich Medizinern oftmals die Möglichkeit, Funktionsoberarzt zu werden. Doch hier ist Vorsicht geboten. Fachlich sind Sie dann zwar bereits einem “richtigen” Oberarzt ebenbürtig; allerdings besetzen Sie keine entsprechende Planstelle. Dies hat für Funktionsoberärzte ein im Vergleich zum regulären Oberarzt deutlich geringeres Gehalt – bei vergleichbaren Aufgaben wohlgemerkt – zur Folge.

Falls Sie bereits als Funktionsoberarzt arbeiten, sollten Sie darauf achten, Ihre Aufstiegsmöglichkeiten nicht zu verpassen. Schließlich bildet sich gerne ein “Oberarztstau”. Eine passende Oberarztstelle ist dann häufig nicht frei. Doch machen Sie sich keine Sorgen: Gemeinsam finden wir die Oberarztstelle, bei der Sie dauerhaft glücklich sind.

Zwei Ärzte gehen die Treppe hinaufHier erfahren Sie mehr:
Ihr Weg zum Oberarzt: Wie wird man Oberarzt?

MEHR Gehalt als Oberarzt

Haben Sie eine passende Oberarztstelle in Aussicht oder wollen zum Oberarzt befördert werden, so stellt sich irgendwann die Gehaltsfrage. Wenn im Hause ein Tarifvertrag gilt, dann ist Ihnen Ihr Einkommen als Oberarzt sicher. Manch ein Kollege wird darüber froh sein, erspart er sich doch die unangenehme Gehaltsverhandlung. Doch Sie dagegen können in der Gehaltsverhandlung die große Chance sehen, außertariflich ein überdurchschnittliches Oberarztgehalt zu erzielen.

Wie viel verdient ein Oberarzt im Schnitt? Meist wird dies durch Tarifverträge geregelt. Die Tarifwerke der kommunalen und der universitären Krankenhäuser – der “Tarifvertrag Ärzte für kommunale Krankenhäuser” (“TV-Ärzte/VKA”) und der “Tarifvertrag für alle Universitätskliniken” (“TV-Ärzte TdL”) – haben die größte Verbreitung in öffentlichen Kliniken. Doch auch so mancher privater Krankenhauskonzern bezahlt nach hauseigenem Tariflohn – etwa die HELIOS Kliniken oder das Rhön-Klinikum. Die Oberarztgehälter sind in Deutschland indessen mit denen öffentlicher Krankenhäuser vergleichbar.

TrägerEinstiegsgehaltGehalt nach 7 Jahren
Öffentlich (mit Tarifvertrag)7.750 bis 8.000 Euro8.850 bis 9.150 Euro
Privat (mit Tarifvertrag)7.850 bis 8.400 Euro8.450 bis 8.800 Euro
Gehaltstabelle zum monatlichen Durchschnittsgehalt als Oberarzt in der Klinik (gerundet)

Will man eine Oberarztstelle bekleiden, für die kein Tarifvertrag gilt, so bestimmt das Verhandlungsgeschick, wie viel man als Oberarzt verdient. Sie sollten die genannten Zahlen als Richtwert kennen; doch Sie brauchen sich nicht daranhalten. Vielmehr können Sie im Krankenhaus einen deutlich höheren Verdienst als Ihre Oberarzt-Kollegen erreichen, wenn Sie ein paar entscheidende Tipps beherzigen:

  • Ob Facharzttitel, Promotion oder Zusatzqualifikation – achten Sie bei der Bewerbung auf eine Oberarztstelle darauf, über eine möglichst fundierte fachliche Ausbildung zu verfügen.
  • Sehen Sie sich weiträumig nach vakanten Oberarztstellen und lassen Sie die einzelnen Kliniken um Sie “buhlen”.
  • Fordern Sie bewusst “zu viel” Gehalt, um diesen Überschuss später als Verhandlungsmasse einsetzen zu können.
  • Profitieren Sie von psychologischen Effekten, indem Sie etwa “krumme” Beträge nennen oder von einer “Gehaltsanpassung” statt einer “Gehaltserhöhung” sprechen.
  • Machen Sie der Klinikleitung klar, mit welchen konkreten Leistungen Sie die Abteilung voranbringen werden.
  • Je größer das Krankenhaus und je städtischer die Lage, desto höher fällt Ihr Stundenlohn als Oberarzt aus.
  • Befragen Sie Ihre persönlichen Kontakte nach vakanten und gut bezahlten Oberarztstellen.
  • Halten Sie alle Übereinkünfte – insbesondere Ihr Oberarztgehalt – schriftlich fest.
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MEHR Gehalt als Oberarzt: 9 Tipps für Ihre Gehaltsverhandlung

Mit 30/35 Oberarzt werden

Die meisten Mediziner begeben sich erst dann auf ihren Weg zum Oberarzt, nachdem sie einige Jahre als Facharzt angestellt waren. Vielleicht sind Sie jedoch ein “Frühstarter”, der bereits mit 30 oder 35 Jahren Oberarzt werden und Karriere machen will. Dann sei Ihnen gesagt, dass dieses Ziel zugegebenermaßen anspruchsvoll, aber absolut erreichbar ist.

Entscheidend ist, wie Sie die Zeit Ihrer Facharztausbildung im Sinne einer Mediziner-Karriere nutzen. Erwerben Sie bloß eine Menge Fachwissen und sammeln praktische Berufserfahrung oder bauen Sie bereits an Ihrem Netzwerk? Derartige Seilschaften können Ihnen helfen, über “Vitamin B” eine äußerst attraktive Oberarztstelle zu ergattern.

Auch die Wahl der passenden Abteilung spielt während des Schrittes vom Facharzt zum Oberarzt häufig eine größere Rolle als reine Berufsjahre oder das Alter. So kann etwa ein 30-jähriger, frisch gebackener Facharzt mit Führungserfahrung im passenden Fachbereich den Vorzug gegenüber einem 40-jährigen Kollegen erhalten. Spezifität schlägt hier oft Erfahrung.

Weiterhin sollten Sie Ihre Karrieremöglichkeiten als Arzt strategisch sehen. Betrachten Sie Ihren Werdegang vom Ende aus: Wollen Sie sich lieber als Professor zur Ruhe setzen oder als Chefarzt einer kleinen Privatklinik in Rente gehen? Je nach Ihren Vorlieben sollten Sie auch die Oberarztstelle auswählen.

Glauben Sie nicht ohne Weiteres alles, was Ihnen Personalverantwortliche versprechen. Kliniken wollen gerade aufstrebende junge Ärzte halten und versprechen oftmals leichtfertig Aufstiegsmöglichkeiten, die in der Realität nicht existieren. Drängen Sie also darauf, Ihre Beförderung zum Oberarzt schriftlich festzuhalten – wenigstens aber die entsprechende Gehaltserhöhung. Auf diesem Wege stellen Sie zugleich die Ernsthaftigkeit der Ankündigungen durch die Klinikleitung auf die Probe.

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Oberarzt mit 30/35: Wie lange braucht man, um Oberarzt zu werden?

Oberarzt ohne Facharzt

Gibt es etwas, das man in jedem Fall braucht, um Oberarzt zu werden? Sicher, in der Regel verfügen Oberärzte wie oben beschrieben über einen Facharzttitel; und das ist aus fachlicher Sicht sinnvoll; doch entgegen der landläufigen Meinung ist eine abgeschlossene Facharztweiterbildung keine rechtlich zwingende Voraussetzung, um Oberarzt zu werden. Gemäß der ärztlichen Tarifwerke gelten Sie als Oberarzt, wenn bereits eine von zwei möglichen Definitionen auf Sie zutrifft: Sie sind “der Fach­arzt in ei­ner vom Ar­beit­ge­ber über­tra­ge­nen Spe­zi­al­funk­ti­on, für die die­ser ei­ne er­folg­reich ab­ge­schlos­se­ne Schwer­punkt- oder Zu­satz­wei­ter­bil­dung nach der Wei­ter­bil­dungs­ord­nung for­dertoderder­je­ni­ge Arzt, dem die me­di­zi­ni­sche Ver­ant­wor­tung für Teil- oder Funk­ti­ons­be­rei­che der Kli­nik bzw. Ab­tei­lung vom Ar­beit­ge­ber über­tra­gen wor­den ist.” Hier erfahren Sie mehr zum rechtlichen Hintergrund.

Eine typische oberärztliche Beschäftigung für Mediziner ohne Facharztausbildung stellt der Funktionsoberarzt dar. Viele nutzen den Posten des Funktionsoberarztes auch als Sprungbrett und zur Sammlung von Berufserfahrung. Achten Sie aber darauf, möglichst bald zum regulären Oberarzt aufzusteigen und nicht in einen “Karrierestau” zu geraten.

Es gibt Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, die den Oberarzt ohne Facharzt für viele Kliniken schlicht perspektivlos macht. So absolvieren immer mehr Assistenzärzte ihre Facharztweiterbildung in Teilzeit, während selbst Oberärzte vermehrt Stunden reduzieren. Gleichzeitig steigt der Behandlungsbedarf der deutschen Bevölkerung Jahr für Jahr. Machen Sie sich klar, dass Sie von dieser Lage profitieren können – indem Sie verbesserte Chancen auf eine attraktive Oberarztstelle haben oder ein höheres Gehalt fordern können.

Als juristisch schwierig gestaltet sich indessen die Betreuung ärztlicher Berufsanfänger: “Nach der Rechtsprechung muss der Berufsanfänger-Arzt von einem Arzt mit nachgewiesener formeller Facharztqualifikation überwacht werden, um den Facharztstandard zu gewährleisten.” Ein Oberarzt ohne Facharzt dürfte diese Tätigkeit nicht ausfüllen; andererseits haben Sie die neuartigen Organisationsformen von ärztlicher Arbeit in Krankenhäusern auf Ihrer Seite. Im Zuge des ärztlichen Kollegialsystems könnten etwa Ihre oberärztlichen Kollegen die Berufsanfänger überwachen, während Sie andere Aufgaben wahrnehmen.

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Funktionsoberarzt ohne Facharzt: wie Sie auch ohne Facharztausbildung Oberarzt werden können

Ein glücklicher Oberarzt werden

Ob jung oder alt, mit oder ohne Facharzt, Tarifgehalt oder Gehaltsverhandlung – Sie können auf vielerlei Wegen Oberarzt werden. Dass sich dieser entscheidende Schritt für Ihre ärztliche Karriere lohnt, werden Sie bereits wissen. Ich hoffe, ich konnte Ihnen aufzeigen, welch bunten Strauß an Chancen Sie als Oberarzt haben.

Mir ist klar, dass die Umsetzung einiger Aspekte Jahre benötigt. Ich kann Ihnen aber versichern: Es lohnt sich. Sie können jedoch auch den einfachen Weg wählen und sich an Ärzteglück wenden. Wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben. Wir kennen die Oberarztstelle, bei der Sie dauerhaft glücklich sind. Machen Sie sich auf den Weg, ein glücklicher Oberarzt zu werden.

Über den Autor

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Niels C. Fleischhauer

Inhaber von Ärzteglück

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