“Privatarzt” – dieses Wort klingt einfach schön. Es verspricht einen ruhigen Arbeitstag, niveauvolle Patienten und keine vergleichbaren Verpflichtungen wie der Kollege mit dem Kassensitz. “Es könnte so schön sein; doch dann brauche ich ja auch Praxisräume”, wird mancher nun einwenden. Aber nein, Sie können auch ohne eine Praxis als Privatarzt arbeiten.
Hier kläre ich darüber auf, warum Sie ohne Niederlassung als Privatarzt praktizieren dürfen. Sie werden erkennen, welche Vorteile Sie dadurch haben. Zudem stelle ich Ihnen lukrative Tätigkeiten für Privatärzte ohne Praxis vor.
Definition des Privatarztes
Privatärztliche Tätigkeiten sind solche medizinischen Leistungen, welche nicht vom vertragsärztlichen System abgedeckt werden. Dementsprechend dürfen Privatärzte daher nicht mit den gesetzlichen Krankenkassen, sondern nur mit Privatversicherten oder direkt mit Selbstzahlern abrechnen. Streng genommen können somit Vertragsärzte auch gleichzeitig Privatärzte sein – nämlich dann, wenn sie zusätzliche Leistungen wie Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) direkt mit ihren Patienten abrechnen. Meist liegt dieser Anteil allerdings im niedrigen Prozentbereich, weswegen sich nur wenige vertragsärztliche Kollegen als “Privatarzt” bezeichnen.
Die ersten Voraussetzungen, um eine ärztliche Privatpraxis zu eröffnen oder eben ohne Niederlassung tätig zu werden, führen Sie ins Finanzamt: Dort melden Sie zu Beginn die Aufnahme Ihres ärztlichen Freiberufs an. Anschließend wird Ihnen eine Steuernummer zugeteilt. Sodann dürfen Sie einer privatärztlichen Tätigkeit nachgehen.
Die traditionelle ärztliche Privatpraxis
Ganz klar – das Bild des Privatarztes in der Öffentlichkeit ist geprägt durch Privatpraxen. Diese unterscheiden sich auf den ersten Blick gar nicht so sehr von den Praxen der kassenärztlichen Kollegen: Es gibt den klassischen Tresen, das Wartezimmer und am Ende noch ein Privatrezept in die Hand. Unterschiede bestehen vor allem in der Patientenstruktur und in den deutlich niedrigeren Anforderungen. So können Sie Ihre Privatpraxis auch ohne Facharzttitel führen.
Rund 90 Prozent der Deutschen sind gesetzlich versichert, während 10 Prozent eine private Krankenversicherung abgeschlossen haben. Dies bedeutet für ärztliche Privatpraxen insgesamt deutlich weniger Patientenaufkommen, das zudem erfahrungsgemäß ein angenehmeres Klientel darstellt. Vor allem aber erwarten Sie mit der Gründung einer Privatpraxis kaum Verpflichtungen: Sie brauchen keine Anzahl Wochenstunden leisten, sind teilweise nicht zum ärztlichen Bereitschaftsdienst verpflichtet und können sich leichter von Patienten trennen.
Interessante Möglichkeiten als Privatarzt ohne Praxis
Das jeweilige Heilberufsgesetz – etwa dasjenige Nordrhein-Westfalens – gibt zwar vor, dass Privatärzte „an die Niederlassung in einer Praxis gebunden“ sind; doch es lässt ebenso Ausnahmen zu: „Eine ausschließliche Beratung oder Behandlung über Kommunikationsmedien ist im Einzelfall erlaubt, wenn dies ärztlich vertretbar ist und die erforderliche ärztliche Sorgfalt […] gewahrt wird„. Außerdem lösen sich viele Kollegen von der direkten ärztlichen Tätigkeit mit Patienten und eröffnen sich somit mehr Gestaltungsspielraum. Daher können Sie den Begriff des Privatarztes durchaus breiter verstehen. Für mich ist ein Privatarzt ein selbstständiger Arzt, der sein medizinisches Fachwissen monetarisiert. Genau dieses Selbstverständnis wird bei der Entscheidung für ein konkretes Geschäftsmodell noch wichtig werden. Ich will Ihnen einige konkrete Beispiele nennen:
- Ein Arzt mit der Zusatzbezeichnung Ernährungsmedizin berät Patienten aus dem deutschsprachigen Raum im Rahmen eines Online-Coachings.
- Ein Arzt erstellt Gutachten für Patienten.
- Ein Arzt im Homeoffice berät Patienten zu telemedizinischen Fragestellungen, wobei ein Partner-Unternehmen die formalen Voraussetzungen der Niederlassung gewährleistet.
- Ein Arzt führt Kommunikationstrainings mit ärztlichen Kollegen durch.
- Ein Arzt verfasst/produziert und verkauft medizinische Ratgeber.
Dies stellt nur eine kleine Auswahl dar. Weitere real existierende Formen finden Sie gesondert in meinem Blog-Beitrag über erfolgreiche Geschäftsmodelle selbstständiger Ärzte aus meinem persönlichen Netzwerk. Sie wissen schon eine eigene Idee und wollen diese umsetzen? Meine spezialisierten Coaches unterstützen Sie bei diesem Vorhaben – damit alles glattgeht. Rechtssicherheit schafft letzten Endes ein Fachanwalt für Medizinrecht. Vereinbaren Sie einen persönlichen Termin mit mir, um Ihre Erfolgsaussichten zu klären.
Vorteile für Privatärzte ohne Niederlassung
Privatärzte ohne Praxis genießen einige entscheidende Vorteile. So ist bei der Gründung kein Kauf von Praxisräumlichkeiten nötig. Ebenso entfällt eine mögliche Miete. Somit sind Investitionskosten und laufende Kosten von Privatärzten ohne Niederlassung deutlich niedriger.
Des Weiteren können Sie als Privatarzt ohne Praxis standortunabhängig arbeiten. Dadurch eröffnet sich Ihnen ein wesentliches größeres Einzugsgebiet von Patienten. Es besteht sogar die Option, aus dem Ausland zu arbeiten. Denken Sie in letzterem Fall bitte daran, die Haftung mit Ihrer Berufshaftpflichtversicherung und/oder einem Rechtsanwalt zu klären.
Eine privatärztliche Tätigkeit ohne Praxis finden
Die Tätigkeit als Privatarzt ohne Praxis besitzt viele Vorteile. Sie können dieser in Vollzeit nachgehen oder entspannt einen privatärztlichen Nebenjob beginnen. Teilzeitarbeit, Homeoffice oder geregelte Arbeitszeiten – als Privatarzt ist alles möglich. Besonders interessant ist dieser Weg, wenn Sie als Arzt raus aus der Klinik wollen und vielversprechende Alternativen zum Arztberuf suchen.
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