Porträt von Dr. Mark Weinert
Niels C. Fleischhauer

Niels C. Fleischhauer

„Schutzengel für Patienten“: die 3 wichtigsten Voraussetzungen in der Ausbildung zum Anästhesisten

Was haben Piloten und Anästhesisten gemeinsam? Was nach dem Beginn eines Flachwitzes klingt, hat einen ernsten Hintergrund: Beide tragen eine maximale Verantwortung für das Leben vieler Menschen. Doch was unterscheidet einen Piloten von einem Anästhesisten? Dieser Artikel gibt Ihnen die verblüffende Antwort.

Anästhesist und Kommunikationstrainer Dr. Mark Weinert verrät Ihnen die wichtigsten Voraussetzungen, um in Ihrer Ausbildung zum Anästhesisten bestehen zu können. Der Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin berichtet exklusiv aus seinem Erfahrungsschatz von mehr als 20 Jahren Arbeit im Krankenhaus. Außerdem erfahren Sie, wie Sie eine Klinik finden, welche eine hervorragende Ausbildungsqualität für angehende Anästhesisten bietet.

Ein Anästhesist aus Leidenschaft

Als ich Herrn Dr. Weinert kennenlernte, spürte ich förmlich seine Begeisterung für die Anästhesie: “Ich bin Anästhesist geworden, weil Anästhesie für mich das ausschwingende Pendel zwischen dem intellektuellen Anreiz der Inneren Medizin und dem chirurgischen Drang, zu handeln, ist. Das hat mir immer Spaß gemacht. Gleichzeitig sind wir die Schutzengel, die über einem Patienten wachen, während ihn jemand mit einem Messer angreift.

Zwar erwartet der Kommunikationstrainer nicht von allen Anästhesisten eine derart große Leidenschaft für ihren Beruf; doch ein klares Selbstverständnis hält er für äußerst hilfreich. Verteidiger, Anwalt oder eben “Schutzengel” – definieren Sie für sich eine Rolle, in welcher Sie sich Kollegen, Team und Patienten gegenüber wohlfühlen. Dies wird Ihnen das Erfüllen der nachfolgenden drei entscheidenden Voraussetzungen für die Ausbildung zum Anästhesisten erheblich erleichtern.

1. Kognitive Fähigkeiten

An einem herrscht bereits im Medizinstudium kein Mangel: Fachwissen. Die Facharztausbildung zum Anästhesisten legt hier einen ganz besonderen Schwerpunkt auf die Bereiche Physiologie und Pharmakologie. “Das ist das, was wir den ganzen Tag machen – was unsere Kunst ausmacht”, konstatiert Herr Dr. Weinert.

Machen Sie sich jedoch klar, wofür Sie den ganzen Lernstoff benötigen: Im Ernstfall sollten Sie das erlernte Wissen “auf Knopfdruck” abrufen können. Anästhesist Dr. Weinert sieht zwei zentrale Aspekte im Aufgabengebiet der Anästhesie: “Wir sorgen dafür, dass der Patient sich nicht an die Operation erinnert, schläft und so ‘schmerzarm’ wie möglich aufwacht. Zugleich präsentieren wir dem Operateur einen Patienten, der sich nicht gegen den chirurgischen Eingriff wehrt.

2. Manuelle Geschicklichkeit

Die Anästhesie erfordert ein gewisses Maß an manueller Geschicklichkeit. “Wir sind Experten darin, Zugänge jeglicher Art in den Patienten zu verbringen – etwa einen einfachen Venenzugang, arterielle Zugänge oder einen ZVK. Beim Thema Atemwegssicherung sind wir die Spezialisten aller Fachgebiete”, erklärt Herr Dr. Weinert.

Dabei benötigen Sie allerdings keine Fingerfertigkeiten wie Rembrandt, Lang Lang oder Bernini. “Als Anästhesisten sind wir angewandte Pharmakologen und Physiologen, keine Neurochirurgen. Das notwendige Maß an Geschicklichkeit kann man jedem beibringen”, stellt er klar.

3. Kommunikationsfähigkeit

Es gibt eine in der Ausbildung vernachlässigte Fähigkeit, die zu den entscheidenden Voraussetzungen gehört, um ein erfolgreicher Anästhesist zu werden: Kommunikationskompetenz. “Wir befinden uns während einer Operation in einem interdisziplinären Spannungsfeld. Deswegen ist es wichtig, dass man eng und gut mit den operierenden Kollegen, aber auch mit seinem Team kommuniziert. Viele Situationen kann man nur gemeinsam meistern”, erklärt Kommunikationstrainer Dr. Weinert. Gleichsam sei die Kommunikation mit Patienten von großer Bedeutung – etwa, um diesem “Informationen zu geben, aber auch die Angst vor OP und Narkose zu nehmen”.

Umgekehrt rät er Medizinern, die “zu viel Ego besitzen und sich im richtigen Moment nicht zurücknehmen”, von der Anästhesie ab; denn dies führe für alle Beteiligten “zu erschwerten Bedingungen”. Entscheidend sei ebenfalls, in “Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren und das Team ruhig zu führen. Für wen das schwierig ist, der sollte besser nicht Anästhesist werden.

Der Kommunikationstrainer bemängelt weiterhin, dass die Kommunikationsfähigkeit in der klassischen Anästhesie-Ausbildung keine Berücksichtigung finde: “Teamführung, Teammitglied sein, Entscheidungsfindung, Situationsbewusstsein oder Aufgabenmanagement – das sind Dinge, die im Studium nicht gelehrt werden, welche aber entscheidend sind, wenn es gilt, im Notfall zu behandeln”. Das ist tragisch, führt genau diese Fehlerquelle nämlich zu vielen “vermeidbaren” Todesfällen in der Medizin. Hätten Sie’s gewusst?

Dabei ließe sich die Kommunikation im Operationssaal wunderbar trainieren; und hier kommen wir zur Eingangsfrage zurück: “Was unterscheidet einen Piloten von einem Anästhesisten?” Die Antwort lautet: Der Pilot simuliert den Ernstfall und nutzt Checklisten. Deswegen wünscht sich Herr Dr. Weinert Simulationstrainings, welche es bereits vereinzelt gebe, als Standardinhalt in der Ausbildung zum Anästhesisten. Hierbei würden Fehler, die sonst Menschenleben gekostet hätten, gezielt zutage treten, analysiert und schließlich behoben.

Wo arbeiten die glücklichsten Anästhesisten?

Ich bin sicher, Sie werden ein guter Anästhesist werden. Daher verdienen Sie auch die beste Ausbildung. Doch genau hier existieren Unterschiede zwischen den einzelnen Kliniken. Simulationstrainings werden beispielsweise von kaum einem Krankenhaus angeboten. Dazu kommt, dass Sie als Assistenzarzt nur schwer hinter die Kulissen schauen können, was die Qualität der Facharztweiterbildung angeht – selbst im Rahmen einer Hospitation nicht.

Wir wollen Sie in Ihrer Ausbildung zum Anästhesisten unterstützen. Wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben – und das idealerweise schon während Ihrer Anästhesie-Weiterbildung. Profitieren Sie also von den Experten unseres Netzwerks, dem direkten Draht zu Chefärzten und den Erfahrungswerten von glücklichen Anästhesisten. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Gerne zeigen wir Ihnen, wo Sie als Assistenzarzt eine gute Anästhesie-Ausbildung bekommen und anschließend in Ihrem Beruf glücklich werden.

Zusammenfassung: die 3 wichtigsten Voraussetzungen in der Ausbildung zum Anästhesisten

  1. Kognitive Fähigkeiten
  2. Manuelle Geschicklichkeit
  3. Kommunikationsfähigkeit
Porträt von Dr. Mark Weinert
Dr. Mark Weinert ist Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin. Er verfügt über 20 Jahre Berufserfahrung im Krankenhaus. Heute setzt er sich vor allem als Kommunikationstrainer für mehr Kommunikation im OP-Saal ein. Weitere Informationen finden Sie auf www.drweinert.com.

Über den Autor

Niels C. Fleischhauer

Niels C. Fleischhauer

Inhaber von Ärzteglück

Weitere spannende Beiträge