Irgendwann in der ärztlichen Karriere kommt ein Moment, in dem keine unmittelbaren Aufstiegschancen mehr in Sicht sind. Allzu oft ist dies die Erlangung des Facharzttitels; denn die Möglichkeiten für Oberärzte diverser Fachrichtungen sind in Deutschland begrenzt. Ausgerechnet die kleine Schweiz bietet hier neue Perspektiven – inklusive eines stattlichen Einkommens.
Lesen Sie im folgenden Beitrag, was ein Oberarzt in der Schweiz verdient. Ich erläutere Ihnen, welche weiteren Vorzüge unser südliches Nachbarland besitzt. Zudem erfahren Sie, wer Oberärzten dabei hilft, eine Stelle mit einem hervorragenden Lohn in der Schweiz zu ergattern.
Kritischer Punkt in der Karriere
Sobald Sie die Facharztprüfung bestanden haben, öffnen sich plötzlich viele Türen: Auf eine Bewerbung erhalten Sie gefühlt fünf Stellenzusagen. Aber möchten Sie wirklich ins vertragsärztliche System der Kassenpraxen wechseln?! Leider sind auch die ärztlichen Karrieremöglichkeiten in der Klinik begrenzt. Insbesondere in Ballungsgebieten und an den beliebten Unikliniken bildet sich gerne ein berüchtigter “Oberarztstau”. Wie also wollen Sie weitermachen?
Die Lösung könnte die Schweiz sein. Dort haben Sie das Momentum auf Ihrer Seite: Die Eidgenossen sind auf Ärzte aus dem Ausland angewiesen, weil sie selbst zu wenige ausbilden, um Kosten zu sparen. Aufgrund der sprachlichen und kulturellen Nähe sind deutsche Mediziner hier besonders beliebt. Die Verlockungen der Helvetia sind durchaus beachtlich: gute Arbeitsbedingungen, eine hohe Lebensqualität und für Oberärzte ein opulentes Gehalt. Die Gelegenheit ist also günstig, um als deutscher Arzt in der Schweiz zu arbeiten.
Wie viel verdient ein Oberarzt in der Schweiz?
Das, was ein Oberarzt in der Schweiz an Lohn erhält, hängt von einigen Faktoren ab. Beginnen wir mit dem Einstiegsgehalt. Dieses beläuft sich laut dem Schweizer “Lohnbuch” auf gut 8.600 Franken brutto. Ein solches Gehalt erreichen Oberärzte in Deutschland erst nach etwa 7 Jahren. Mit Zuzahlungen ergeben sich pro Jahr knapp 125.000 Franken. Wer mehr möchte, kann sich in die einzelnen Tarifwerke einarbeiten. Der „Gesamtarbeitsvertrag Berner Spitäler und Kliniken“ etwa hat für Oberärzte rund 9.600 Franken brutto monatlich als Einstiegslohn festgelegt.
Obwohl der Schweizer Gehaltsvorteil nicht ganz so groß ausfällt wie auf Assistenzarzt-Niveau, liest sich das schon ganz ordentlich. Doch es geht noch besser. Ich wollte herausfinden, wie viel ein Oberarzt in der Schweiz verdient, wenn wir ihn dorthin begleiten. Daher habe ich mir exemplarische Oberarztstellen mitsamt den Gehaltsangaben von meinen Schweizer Partnern herausgesucht und diese analysiert:
Schweizer Oberarzt-Lohn | Gehaltsspanne (CHF) | Gehaltsspanne (Euro)1 |
Monatslohn | 11.100 – 12.900 CHF | 11.300 – 13.100 Euro |
Jahreslohn | 162.000 – 187.000 CHF | 165.000 – 191.000 Euro |
Sie erkennen bereits: Es ist für Schweizer Oberärzte in Sachen Verdienst noch viel mehr möglich, als es das Lohnbuch vermittelt. Das, was ein Oberarzt in der Schweiz verdient, hängt darüber hinaus von weiteren Faktoren ab:
- Dauer der Berufserfahrung
- Art des Tarifvertrags
- Tarifliche Eingruppierung
- Facharztrichtung
- Führungserfahrung
- Anerkennung der Facharzttitel durch die Medizinalberufekommission (MEBEKO)
- Zusatzbezeichnungen und Fortbildungen
- Kanton
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass das Gehalt als leitender Oberarzt in die Schweiz nochmals höher ausfällt. Dies liegt erstens daran, dass Sie dann mehr Verantwortung tragen; zweitens erhalten Sie in der Regel eine variable Vergütung, welche das Grundgehalt wesentlich anheben kann – ähnlich der Privatliquidation eines Chefarztes.
Sie wünschen sich eine entsprechende Beratung zu Ihren Chancen und dazu, welcher Verdienst Sie als Arzt in der Schweiz erwartet? Dann nehmen Sie Kontakt zu Ärzteglück auf. Gemeinsam finden wir die passende Oberarztstelle für Sie.
Hohe Lebenshaltungskosten vs. niedrige Steuern
“Aber die Lebenshaltungskosten in der Schweiz sind doch so hoch”, höre ich oft; und das stimmt auch. In Genf ist das Leben etwa 1,5-mal so teuer wie in München. Zürich bringt es im Vergleich zur bayerischen Landeshauptstadt sogar auf den Faktor 1,7. Vergessen wird allerdings zumeist, dass die Steuerbelastung wesentlich niedriger ist als in Deutschland; und das wirkt sich auch auf das Nettogehalt eines Schweizer Oberarztes positiv aus.
Anders als bei uns, ist der Einkommensteuersatz in der Schweiz abhängig vom Kanton und sogar der Gemeinde, in welcher Sie leben. Genf zum Beispiel weist mit einem Einkommensteuersatz von 45 Prozent den höchsten Wert auf. Im Kanton Zug sind es mit 22 Prozent nicht einmal die Hälfte. Am besten machen wir eine Beispielrechnung:
- Oberarzt mit einem Monatsgehalt von 12.000 Franken
- 40 Jahre alt
- Kein Kirchenmitglied
- Verheiratet
- 2 Kinder
- Wohnort im Kanton Zug
Unter diesen Umständen blieben dem Schweizer Oberarzt laut Brutto-Netto-Rechner von seinen 12.000 Franken Gehalt netto noch stolze 10.700 (!) Franken übrig. Besonders sympathisch finde ich: Je mehr Kinder Sie haben, desto geringer wird Ihre Steuerlast. In jedem Fall bleibt am Monatsende – auch abzüglich der hohen Lebenshaltungskosten – wesentlich mehr Geld in Ihrem Portemonnaie als in Deutschland.
Eine Oberarztstelle mit besonders gutem Lohn in der Schweiz finden
In diesem Beitrag geht es vorwiegend darum, wie viel ein Oberarzt in der Schweiz verdient. Aber das greift viel zu kurz. Neben dem hervorragenden Gehalt erwarten Oberärzte auch eine wunderschöne Natur, viel Ruhe und meistens deutlich bessere Arbeitsbedingungen.
Sie möchten den Schritt wagen und als Arzt in die Schweiz auswandern? Dann melden Sie sich bei uns. Aus Beratungen hunderter Ärzte wissen wir, wie Sie gut bei den Eidgenossen ankommen. Wir bringen Sie zu Ihrer gewünschten Oberarztstelle. Nebenbei erhalten Sie auch Unterstützung beim Finden einer Kinderbetreuung, der Wohnungssuche, dem Beantragen der MEBEKO-Anerkennung und vielem mehr. Wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben – auch in der Schweiz.