Viele Menschen blicken neidvoll auf das Einkommen von Medizinern. Im Kopf haben sie dabei zumeist die opulenten Gehälter von Chefärzten, die zugegebenermaßen zu den höchsten zählen; doch dahinter kommt lange nichts. Das Gros der Ärzteschaft verfügt über einen wesentlich niedrigeren Verdienst, der weiter relativiert wird, wenn man die (unbezahlten) Überstunden berücksichtigt. Eine bessere Bezahlung wäre mehr als angemessen. Und die gibt es auch – aber nicht in Deutschland.
Nachfolgend zeige ich Ihnen, wo beziehungsweise in welchem Land Ärzte am meisten verdienen. Sie werden feststellen, dass Sie für ein höheres Gehalt gar nicht weit zu reisen brauchen. Frei nach dem Motto: “warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah”. Und ich verrate Ihnen auch, wer Ihnen die passende Arztstelle mit einer deutlich besseren Vergütung ermöglichen kann.
In welchem Land verdient man als Arzt am meisten?
Den Verdienstmöglichkeiten deutscher Mediziner im eigenen Land sind klare Grenzen gesetzt. In Kliniken gilt überwiegend ein Tarifvertrag. Das betrifft vor allem Berufsanfänger, die ihre Facharztausbildung absolvieren. Außerhalb des stationären Sektors lässt sich das Gehalt zwar verhandeln; gleichwohl begrenzen Beitragssätze, wie hoch dieses maximal ausfällt. Ein Blick in die Welt zeigt dagegen ein anderes Bild.
Zunächst möchte ich den Blick auf die Einstiegsgehälter lenken. Denn diese weisen je nach Land schon große Unterschiede auf:
Land | Mittleres Einstiegsgehalt von Ärzten in Euro |
Schweiz | 200.000 |
USA | 159.000 |
Island | 156.000 |
Belgien | 153.000 |
Australien | 130.000 |
Norwegen | 126.000 |
Kanada | 125.000 |
Irland | 123.000 |
Neuseeland | 117.000 |
Dänemark | 114.000 |
Finnland | 111.000 |
Singapur | 102.000 |
Vereinigte Arabische Emirate | 100.000 |
Japan | 98.000 |
Südkorea | 95.000 |
Österreich | 95.000 |
Niederlande | 91.000 |
Deutschland | 82.000 |
Schweden | 76.000 |
China | 74.000 |
Saudi-Arabien | 68.000 |
Frankreich | 64.000 |
Chile | 63.000 |
Israel | 62.000 |
Südafrika | 60.000 |
Spanien | 53.000 |
Polen | 49.000 |
Griechenland | 49.000 |
Litauen | 46.000 |
Nigeria | 42.000 |
Tschechien | 42.000 |
Bulgarien | 35.000 |
Malaysia | 35.000 |
Jamaika | 34.000 |
Rumänien | 34.000 |
Indonesien | 23.000 |
Türkei | 22.000 |
Ukraine | 21.000 |
Russland | 17.000 |
Indien | 12.000 |
Wie sieht die weitere Entwicklung des Einkommens aus – mit mehr Berufserfahrung und in höheren Positionen? Diese Frage hat eine andere Studie erforscht. Die Resultate sind insgesamt weniger umfangreich. Zum Beispiel fehlen Nationen wie die Schweiz. Dennoch zeigt sich, dass das Einkommen teils erheblich ansteigen kann:
Land | Durchschnittsgehalt von Ärzten in Euro1 |
USA | 327.000 |
Kanada | 254.000 |
Deutschland | 149.000 |
Vereinigtes Königreich | 113.000 |
Frankreich | 86.000 |
Italien | 60.000 |
Spanien | 56.000 |
Brasilien | 45.000 |
Portugal | 41.000 |
Argentinien | 20.000 |
Mexiko | 18.000 |
Es gibt nicht viele Publikationen dazu, in welchem Land Ärzte am meisten verdienen. Und es werden jeweils nur wenige Staaten untersucht. Hinzu kommt, dass sich die Zahlen vereinzelt widersprechen. In Italien wird beispielsweise ein Einstiegsgehalt von rund 85.000 Euro gemessen. Gemittelt über die gesamte Ärzteschaft – also auch erfahrene und ältere Kollegen – sollen es dann gemäß der zweiten Studie nur 60.000 Euro sein. Daher bieten die genannten Werte nur einen groben Überblick.
Große Unterschiede
Zwischen den unteren Plätzen und dem Land, wo Ärzte am meisten verdienen, bestehen gewaltige Diskrepanzen. Selbst im oberen Bereich der Tabellen gibt es beim Verdienst große Abstände. Die Gründe dafür sind vielfältig und komplex. Zunächst fällt das allgemeine Kostenniveau je nach Land höchst unterschiedlich aus. Mithin sinken auch die Löhne. Eine Einbeziehung der Lebenshaltungskosten dürfte die Abstände zwischen den einzelnen Ländern also merklich verkleinern.
In vielen Gesundheitssystemen wie etwa dem deutschen oder schweizerischen wird überwiegend mittels fixer Beitragssätze abgerechnet. Konzepte wie die Budgetierung schränken das Ausmaß an Kosten und damit ebenfalls an Verdienstmöglichkeiten ein. In Staaten wie den USA oder Kanada besteht hingegen ein wesentlich größerer Markt für Selbstzahler. Dies erklärt die Spitzenpositionen der beiden Länder. Hinzu kommt, dass es dort pro Kopf weniger Ärzte gibt. Infolgedessen sind mit medizinischen Leistungen viel höhere Umsätze zu erzielen. Nicht zuletzt dauert das Medizinstudium in Nordamerika länger, was beim Berufseinstieg tendenziell ein höheres Ausbildungsniveau zur Folge haben könnte.
In welchem Land man als Arzt am meisten verdient – und wie hoch das Einkommen überhaupt ausfällt –, wird weiterhin vom Geschlecht beeinflusst. Nicht nur in Deutschland, sondern auch international verdienen Ärztinnen noch immer weniger als ihre männlichen Kollegen. Im Schnitt sind es 21 Prozent, die Frauen pro Arbeitsstunde weniger erhalten. Deutschland reiht sich mit 32 Prozent besonders weit oben in dieser traurigen Rangliste ein. In Spanien liegt die Ungleichheit dagegen “nur” bei 16 Prozent.
Kriterien für die Wahl des Ziellandes
Die Frage, wo Ärzte am meisten verdienen, sollte nicht der einzige Einflussfaktor für die Wahl des Auswanderungslandes sein. Und im Regelfall sind die Beweggründe von Medizinern auch vielschichtig. Gemein ist ihnen allen, dass sie ihren Lebensstandard wenigstens halten wollen. Daneben spielen nach meiner Erfahrung aber noch weitere Kriterien eine Rolle:
- Sprache
Eine neue Sprache zu erlernen, fällt vielen schwer. Der Wunsch ist also groß, im gewohnten Sprachraum zu bleiben. - Kultur
Ob Wien, Peking oder das australische Outback – die jeweilige Kultur des Landes und der Region bestimmt maßgeblich, wie schnell man sich einlebt. Je größer die Differenzen zum Heimatland, desto schwerer fällt es, sich zu integrieren und womöglich auch wohlzufühlen. - Entfernung zur Heimat
Wer als Arzt auswandert, lässt vieles hinter sich. Doch die wertvollen Beziehungen möchte man weiterhin pflegen. Hier macht es einen großen Unterschied, ob man sich in Großbritannien oder in Australien befindet. - Anerkennung der Ausbildung
Was innerhalb der EU- oder EFTA-Staaten problemlos möglich ist, kann in Drittstaaten große Schwierigkeiten bereiten. Und niemand möchte mehrere Jahre auf die Erlaubnis zur Berufsausübung warten oder sogar die Facharztausbildung wiederholen. - Arbeitsbedingungen
Während deutsche Mediziner im Schnitt 113 Patienten pro Woche sehen, sind es in Mexiko mit 53 weniger als die Hälfte. Auch sonst können die Arbeitsbedingungen für Ärzte je nach Land variieren. Weniger Bürokratie, mehr Zeit für Patienten oder möglichst wenige Überstunden – meist fallen die Wünsche ähnlich aus. - Einkommen
- Steuern
Ein besseres Salär nützt nicht viel, wenn die Steuerlast steigt. Bemühen Sie am besten einen Brutto-Netto-Rechner, um einen Einblick in die Steuersätze des Landes zu erhalten. Genaueres erfahren Sie von einem kundigen Steuerberater. - Lebenshaltungskosten
Ein besseres Einkommen kann durch eine Mehrbelastung an Steuern und höhere Lebenshaltungskosten “aufgefressen” werden. Der Preisindex hilft bei der Einschätzung der erwartbaren privaten Ausgaben. - Sicherheit
Zwar lässt sich sagen, dass ein gutes Arztgehalt positiv mit der Sicherheit in einem Land korreliert; aber je höher die Einkommen sind, desto mehr schwankt diese Tendenz und kehrt sich teilweise sogar um. Der Weltfriedens-Index gibt eine gute Übersicht. - Geschlecht
Es ist leider so: Ärztinnen haben angesichts der Situation von Frauen in muslimisch geprägten Nationen und bei der Gehaltsfrage Nachteile. - Berufliche Entwicklungschancen
Wahrscheinlich möchten Sie beruflich weiter vorankommen. Manche Länder bieten Ihnen bessere Forschungsmöglichkeiten und Weiterbildungsoptionen als andere. - Privates Umfeld
Man merkt es bei der Kinderbetreuung, den Freundschaften in der Umgebung oder beim ehrenamtlichen Engagement: Lebensqualität definiert sich auch dadurch, wie sehr man privat “ankommt”. Achten Sie bei der Wahl des Landes und des konkreten Wohnortes darauf, von welchen Menschen Sie umgeben sein werden. - Freizeitmöglichkeiten
Auch Ärzte wollen ihre Freizeit genießen. In einem Wüstenstaat gestaltet sich deren Gestaltung gänzlich anders als etwa in Skandinavien. - Bedingungen und Gebühren des Medizinstudiums
Manchmal möchten (angehende) Mediziner ihr Studium im Ausland abschließen. Das kann durchaus sinnvoll sein, um die berufliche Anerkennung zu vereinfachen. In Deutschland ist ein Medizinstudium bis auf den Semesterbeitrag kostenfrei. Für andere Länder gilt, dass Ärzte nach dem Studienabschluss zeitlich befristet zur Tätigkeit im jeweiligen Gesundheitsdienst verpflichtet sind. In den USA dagegen zahlen Medizinstudenten insgesamt bis zu einem mittleren fünfstelligen Betrag, wenn sie Arzt werden möchten.
Unsere klare Empfehlung: die Schweiz
Es gibt keinen Staat, welcher bei allen Einflussfaktoren weit oben steht. Von daher bedeutet die Planung der Auswanderung stets ein sorgfältiges Abwägen von individuellen Vor- und Nachteilen. Gleichwohl merke ich immer wieder, dass es ein kleines Land im Herzen Europas schafft, Medizinern die besten Perspektiven zu bieten: die Schweiz.
Zahlreiche Argumente sprechen dafür, als deutscher Arzt in die Schweiz auszuwandern. Die Helvetia besitzt historisch und räumlich bedingt enge Verflechtungen mit Deutschland. Kultur und Sprache der beiden Länder sind im internationalen Maßstab fast identisch. All das vereinfacht den Einstieg enorm.
Ob subtropische Seen, schneesichere Wintersportgebiete oder ausgedehnte Bergwanderungen – kaum ein Land der Welt besitzt so vielfältige Facetten auf engstem Raum wie die Alpenrepublik. Das mondäne Zürich und die dörfliche Ruhe zwischen Milchkühen liegen hier nur fünfzehn Minuten auseinander. Nicht umsonst loben Ärzte mir gegenüber stets den äußerst hohen Freizeitwert in der Schweiz.
Besonders angenehm für Mediziner aus Deutschland: Die Anerkennung der Diplome durch die MEBEKO und die Erteilung einer kantonalen Zulassung ist in der Regel nur Formsache. Innerhalb weniger Monate darf man in ein Gesundheitssystem einsteigen, welches Ärzten überwiegend bessere Arbeitsbedingungen als in Deutschland bietet.
Ärzte zahlen in der Schweiz einen niedrigen Steuersatz. Auch im weltweiten Vergleich. Laut OECD verlangt kaum eine Industrienation so wenige Steuern von ihren Bürgern wie die Helvetia. Hinzu kommt, dass die Schweiz ein Land darstellt, in welchem Ärzte mit am meisten verdienen. Wenn Sie mehr über den Lohn als Arzt in der Schweiz erfahren möchten, lesen Sie gerne exemplarisch folgende Beiträge:
- Paradies für Hausärzte: wie viel Einkommen ein Hausarzt in der Schweiz wirklich verdient
- Assistenzarzt in der Schweiz: eine Facharztausbildung mit Wahnsinns-Gehalt
- Wertschätzung für die Psychiatrie: Wie viel Lohn und Gehalt ein Psychiater in der Schweiz wirklich verdient
Daneben finden sich sogar Messwerte, welche die Vorzüge der Schweiz als Auswanderungsland quantifizieren. So befindet sich die Helvetia beim Demokratieindex der Zeitschrift The Economist immer unter den erstplatzierten Nationen; die “RiskMap” weist sie als eines der sichersten Länder aus; und auch andere Freiheitsindizes sind voll des Lobes. Vielleicht sind dies alles Gründe dafür, dass die Schweizer im “World Happiness Report” stets weit oben rangieren.
Zusammengefasst ist die kleine Alpenrepublik eines der wenigen Länder, in dem man den aus Deutschland gewohnten Lebensstandard noch steigern kann. Die Kombination der genannten Pluspunkte stellt gerade für deutsche Ärzte eine große Chance dar. Das haben diese nebenbei bemerkt auch schon längst erkannt. Immerhin ist die Schweiz bereits das beliebteste Auswanderungsland für Mediziner aus Deutschland.
Die Traumstelle in der Schweiz finden
Ja, es geht uns in Deutschland nicht so schlecht. Auch wenn wir es oftmals nicht anerkennen wollen. Doch ich bin der Ansicht, dass es immer Potenzial für Verbesserungen gibt. Sie haben gesehen, wo respektive in welchem Land Ärzte am meisten verdienen können. Deutschland gehört definitiv nicht dazu. Aber womöglich finden Sie die Lösung in der direkten Nachbarschaft.
Sie möchten in die Schweiz auswandern? Sie sind unsicher, wie Sie sich in Verhandlungen mit dem Arbeitgeber verhalten sollen? Sie möchten nicht nur eine erfüllende Arztstelle in der Schweiz finden, sondern auch menschlich ankommen? Gerne stelle ich Ihnen jemanden vor, der Ihnen bei alledem und noch viel mehr zur Seite steht. Sprechen Sie uns unbedingt darauf an. Wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben. Auch in der Schweiz.