Schweizer Hausarzt sitzt an seinem Schreibtisch und schreibt
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Niels C. Fleischhauer

Paradies für Hausärzte: wie viel Einkommen ein Hausarzt in der Schweiz wirklich verdient

Hausärzte haben es im vertragsärztlichen System Deutschlands wahrlich nicht leicht. Überbordende Bürokratie, schwierige Mitarbeitersuche oder steigende Patientenzahlen bei gleichzeitig stagnierender Vergütung – es gibt mehr als genug Gründe, den Kassensitz abzugeben. Doch wäre es nicht schade, diesen erfüllenden Beruf des Hausarztes einfach so aufzugeben?! Die glückliche Lösung liegt womöglich näher, als Sie ahnen.

Die Schweiz ist die Hoffnungsträgerin für deutsche Hausärzte. Sie werden staunen, wie viel ein Hausarzt in der Schweiz tatsächlich verdient. Außerdem schildere ich Ihnen, warum hier auch das Arbeiten wesentlich angenehmer als im deutschen Gesundheitswesen ist. Vor allem aber weiß ich von jemandem, der Ihren Wechsel zu unseren südlichen Nachbarn ermöglichen und erheblich beschleunigen kann.

Sehnsuchtsort Schweiz

Eine deutsche Hausarztpraxis zu führen und dies als erfüllend zu empfinden, fällt vielen Medizinern zunehmend schwer. Neben der großen Verantwortung für die Patienten will immerhin auch ein wirtschaftlicher Betrieb gesichert werden. Doch angesichts der unsicheren Praxisnachfolge, stark beschränkter Vergütungen und der berüchtigten Regressforderungen seitens der Krankenkassen wird die Hausarztpraxis zur Belastung. In der Folge will der ärztliche Nachwuchs immer seltener eine Hausarztpraxis übernehmen.

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Große Hoffnung macht deutschen Fachärzten für Allgemeinmedizin das Schweizer Gesundheitssystem. Zwar ist auch bei den Eidgenossen ein abnehmendes Interesse an der hausärztlichen Versorgung zu beobachten; allerdings wird das dortige Gesundheitswesen vom massiven Zuzug aus dem Ausland gestützt – im Besonderen aus Deutschland beziehungsweise dem “grossen Kanton”, wie unser Land scherzhaft genannt wird. Wenn Sie als Hausarzt in die Schweiz auswandern, profitieren Sie folglich sogar davon, dass eine Unterdeckung herrscht.

Als Hausarzt können Sie nach der obligatorischen Schweizer MEBEKO-Anerkennung von Approbation und Facharzttitel sofort mit der Arbeit beginnen. Irgendeine Art von Pflichtzeit an einer anerkannten Weiterbildungsstätte ist – anders als in den meisten Fachrichtungen – nicht erforderlich. Allerdings sollten Sie sich umgewöhnen: 2011 schaffte die Schweiz den Facharzt für Allgemeinmediziner sowie den Facharzt für Innere Medizin ab. Stattdessen wurde das riesige Fachgebiet der “Allgemeinen Inneren Medizin” aus der Taufe gehoben – ihre neue fachliche Heimat.

Angenehmes Arbeiten

Die Schweiz belegt regelmäßig einen Spitzenplatz, wenn die Arbeitsbedingungen von Medizinern international verglichen werden. So beträgt die zur Verfügung stehende Zeit pro Patient einer Umfrage zufolge satte 17 Minuten, während es in Deutschland nur 7 sind. Hinzu kommt, dass in der kleinen Alpenrepublik keine Budgetierung medizinischer Leistungen besteht. Dadurch ist die Therapie insgesamt freier gestaltbar – auch zum Wohle des Patienten. Das wird einer der Gründe sein, warum mir gegenüber das Verhalten der Patienten zumeist als wertschätzender beschrieben wird.

Als Schweizer Hausarzt sind Sie berechtigt, Medikamente direkt an Ihre Patienten abzugeben und mit ihnen abzurechnen. Diese sogenannte “Selbstdispensation” existiert derzeit in 17 von 19 Kantonen. Neben dem netten Zusatzeinkommen führt diese Praktik im Ergebnis auch zu – verglichen mit der Apothekenabgabe – günstigeren Medikamentenpreisen auf Patientenseite.

Außerdem kommt das Schweizer Gesundheitswesen Hausärzten betriebswirtschaftlich entgegen: Ambulant gehen Patienten meist in Vorleistung und bekommen ihre Kosten anschließend von der Krankenkasse erstattet. Was man in Deutschland nur von Selbstzahlern und Privatpatienten kennt, ist hier nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel. Es wird in der Schweiz also einiges geboten, was den Verdienst als Hausarzt steigert.

Das Einkommen als Hausarzt in der Schweiz

Damit kommen wir zu einer weiteren wesentlichen Frage, die mir oft gestellt wird: Wie viel verdient ein Hausarzt in der Schweiz? Sehen wir uns dazu zunächst die öffentlichen Zahlen an. Diese beziehen sich auf das (steuerpflichtige) Einkommen von Schweizer Hausärzten im ambulanten Sektor – also den Umsatz abzüglich von Betriebskosten wie beispielsweise für Mitarbeiter oder die Miete der Räumlichkeiten.

Art der TätigkeitFrankenEuro1
Angestellter Hausarzt2169.000176.000
Selbstständiger Hausarzt3200.000208.000
Übersicht zum durchschnittlichen steuerpflichtigen Jahreseinkommen von Schweizer Hausärzten im ambulanten Bereich. 1Wechselkurs 1 CHF = 1,04 Euro. 2Erhebung im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit aus dem Jahre 2014. 3Erhebung herausgegeben vom Bundesamt für Statistik im Jahre 2019.

Ich hebe hervor, dass die Ausgangswerte der obigen Statistiken 2014 beziehungsweise 2019 erhoben worden sind. Genauere Angaben sind mir nicht bekannt. Die Eidgenossen sind nämlich recht zurückhaltend, was die Veröffentlichung des Verdienstes von Schweizer Hausärzten, ja von höheren Gehältern überhaupt angeht. Ganze Mythen ranken sich gar um das Gehalt von Schweizer Chefärzten. Immerhin hat das Bundesamt für Statistik noch ausgerechnet, dass Schweizer Hausärzte pro Stunde rund 105 Franken verdienen – das Mehrfache (!) ihrer deutschen Kollegen. Also können wir davon ausgehen, dass das aktuelle Einkommen angestellter und selbstständiger Hausärzte in der Schweiz noch deutlich höher ausfällt. Das beweisen auch die möglichen Gehälter, die Sie als angestellter Hausarzt bei den Arbeitgebern in unserem Netzwerk erzielen können:

PositionFrankenEuro1
Facharzt205.000213.000
Leitender Arzt260.000270.000
Übersicht zum durchschnittlichen Jahreseinkommen als Schweizer Hausarzt bei Arbeitgebern in unserem Netzwerk. 1Wechselkurs 1 CHF = 1,04 Euro.

Die Gehaltsangaben inkludieren noch keine Umsatzbeteiligung. Diese kann noch zusätzlich ausgehandelt werden. Somit wird Ihr gesamter Verdienst als Hausarzt in der Schweiz sogar darüber liegen. Falls Sie noch einen weiteren Facharzttitel haben, sollten Sie sich zudem die Gehaltsangaben der anderen Fachärzte in der Schweiz ansehen.

Niedrige Steuern

Als wäre das Einkommen, welches man als Hausarzt in der Schweiz bekommen kann, noch nicht genug, sind selbst die Steuern auf Ihrer Seite. Ja, die Lebenshaltungskosten bei unseren südlichen Nachbarn sind etwa anderthalbmal so hoch wie in Deutschland; dafür liegt der Einkommensteuersatz hingegen je nach Kanton und sogar Gemeinde wesentlich niedriger. Im Kanton Zug zum Beispiel werden nur 22 Prozent fällig.

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Lassen Sie uns gemeinsam schauen, wie viel Netto-Verdienst Ihnen am Monatsende als angestellter Hausarzt in der Schweiz bleiben würde. Für diese Schätzung treffe ich folgende Annahmen:

  • Angestellter Hausarzt mit einem Monatsgehalt von 17.000 Schweizer Franken
  • 40 Jahre alt
  • Kein Kirchenmitglied
  • Verheiratet
  • 2 Kinder
  • Wohnort im Kanton Zug

Laut Brutto-Netto-Rechner würden in dem Fall netto 13.600 Franken (!) auf Ihr Konto wandern. Nicht nur, dass Ihr Brutto-Einkommen als Schweizer Hausarzt viel höher als in Deutschland ist – insbesondere nach der Versteuerung zeigt sich das wahre Ausmaß. Da kann man die höheren Lebenshaltungskosten locker verkraften.

Eine attraktive Hausarztstelle in der Schweiz finden

Es gibt viele Gründe, warum Fachärzte für Allgemeinmedizin oder ihre internistischen Kollegen in die Schweiz gehen. Die Frage, wie viel ein Hausarzt in der Schweiz verdient, ist dabei nur ein Aspekt. Noch gar nicht erwähnt habe ich zum Beispiel die oft und berechtigterweise gelobte Lebensqualität sowie den hohen Freizeitwert. Was auch immer Ihre Motive für einen Wechsel sein mögen – die Gelegenheit ist günstig. In unserem Netzwerk besteht viel Verhandlungsspielraum, da die Nachfrage nach Hausärzten derzeit sehr groß ist.

Wenn auch Sie in die Alpenrepublik auswandern möchten, sollten Sie jetzt Kontakt zu Ärzteglück aufnehmen. Unsere Spezialisten begleiten Sie ganz persönlich auf Ihrem Weg in eine Schweizer Hausarztpraxis, wo Sie sich dauerhaft wohlfühlen können; denn wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben.

Über den Autor

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Niels C. Fleischhauer

Inhaber von Ärzteglück

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