Treppe in schweizerischem Anwesen
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Niels C. Fleischhauer

Hierarchie von Ärzten in der Schweiz: Diese Karrierestufen erwarten Sie

Den Chefarzt duzen, schnelle Aufstiegschancen dank flacher Hierarchien oder eine hervorragende oberärztliche Betreuung – Assistenzärzte in der Schweiz genießen nach weitverbreiteter Meinung so einige Vorteile. Vieles davon entspricht den Tatsachen; andere Behauptungen wiederum sind bloße Gerüchte. Auf den weiteren Hierarchieebenen sieht es ähnlich aus. Sie sind neugierig, auf welcher Sprosse der ärztlichen Karriereleiter Sie stehen? Dann lesen Sie weiter.

Hier finden Sie heraus, auf welcher Hierarchieebene Sie als Arzt in der Schweiz einsteigen können. Ich demonstriere Ihnen, welche entscheidenden Kompetenzen, Erfahrungen und Qualifikationen von Ihnen gefordert werden, um beruflich aufzusteigen. Außerdem gebe ich Ihnen einen heißen Tipp, wer Sie dabei unterstützt, Ihre (attraktive) Arztstelle in der Schweiz zu finden.

Hierarchie mit Besonderheiten

Wer als Arzt in die Schweiz gehen möchte, stellt sich irgendwann die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für diese große berufliche Veränderung. Fehlen beispielsweise nur noch wenige Monate bis zum Erhalt des Facharzttitels, so ist es sinnvoll, diesen im Heimatland zu erwerben. Andererseits ist schon so mancher hoch qualifizierte Chefarzt daran gescheitert, eine leitende Funktion in der Alpenrepublik zu bekommen. Zur netten Chefarztstelle mit hohem Schweizer Gehalt fehlten ausgerechnet zwei oder drei Jahre praktischer Arbeit im eidgenössischen Gesundheitssystem. Erst diese Berufserfahrung vor Ort ermöglicht den direkten Einstieg in die Führungsriege – persönliche Seilschaften ausgenommen.

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Sie merken schon, dass der Einstieg in höhere Positionen herausfordernd ist. Doch auch der Aufstieg in der Schweizer Hierarchie bringt für Ärzte Eigenheiten mit sich. Diese werden Sie im folgenden Abschnitt kennenlernen. Die Position mit der skurrilen Bezeichnung “Unterassistent”, welcher dem deutschen “Arzt im Praktikum” entspricht, werden Sie dort nicht finden. Dieser liebevoll auch “Uhu” – als Kurzform für “Unterhunde” – genannte Kollege ist schließlich noch kein fertig ausgebildeter Arzt.

Hierarchieebenen von Ärzten in der Schweiz

Hierarchie in der SchweizVergleichbare Bezeichnung in Deutschland
AssistenzarztAssistenzarzt
Oberassistenzarzt / Stellvertretender OberarztFunktionsoberarzt
OberarztOberarzt
Spitalarzt/SpitalfacharztFacharzt
Leitender ArztLeitender Oberarzt
Chefarzt / stellvertretender ChefarztChefarzt
Ärztlicher LeiterÄrztlicher Direktor
Tabellarische Übersicht zu den Hierarchiestufen von Ärzten in der Schweiz.

Ein Assistenzarzt befindet sich in seiner Facharztweiterbildung. Dies stellt somit die Einstiegsposition in der Schweizer Hierarchie von Ärzten dar. Verträge sind in aller Regel befristet; denn eidgenössische Facharztausbildungen sehen explizit vor, dass Weiterbildungsassistenten an mehreren Weiterbildungsstätten ausgebildet werden. 

Kurz vor der Facharztprüfung oder wenigstens nach einigen Jahren Berufserfahrung können Assistenzärzte zum Oberassistenzarzt oder stellvertretenden Oberarzt befördert werden. Solche Mediziner übernehmen bereits selbstständige Tätigkeiten, ohne einen Facharzt zu besitzen. Allerdings beschränkt sich diese Arbeit ohne Aufsicht auf bestimmte Teile des Fachgebietes.

Nach bestandener Facharztprüfung haben Mediziner die Möglichkeit, Oberarzt zu werden. Ihnen obliegt dann die Ausbildung der Assistenzärzte. Anders als etwa in Deutschland bleiben dabei jedoch die Arbeitsverträge in vielen Fällen befristet. Zudem differenzieren Schweizer Tarifverträge bei der Eingruppierung von Ärzten: Kollegen mit zusätzlicher Spezialisierung werden höher eingestuft, während ein Oberarzt, der einen Facharzt besitzt, aber fachfremd arbeitet, schlechter bezahlt wird. Somit kann das Gehalt von Oberärzten in der Schweiz durchaus unterschiedlich ausfallen.

Der Spitalarzt beziehungsweise Spitalfacharzt wurde erst 2003 geschaffen, um Fachärzten, die keine freie Oberarztstelle finden, eine klinische Perspektive zu bieten. Darüber hinaus soll er die benötigten Assistenzarztstellen begrenzen, welche infolge der Leistungszunahme und Arbeitszeitreduktion in der Vergangenheit massiv zugenommen haben. Der Spitalfacharzt weist viel Berufserfahrung auf und stellt so etwas wie die fachliche Konstante für Patienten, Kollegen und Zuweiser dar.

Die Arbeitsverträge von Spitalfachärzten sind immer unbefristet. Die Klinik möchte den Mediziner langfristig an sich binden. Zudem fallen deutlich weniger Dienste an. Der Aufgaben- und Verantwortungsbereich ist grundsätzlich mit der deutschen Position des Facharztes vergleichbar; dennoch sind Spitalärzte in der Hierarchie von Schweizer Spitälern höher als Oberärzte angesiedelt. Im Gegenzug fehlt ihnen aber oftmals die nötige Führungserfahrung, um in eine leitende Funktion aufzusteigen.

Ein leitender Arzt führt einen Fachbereich personell und/oder fachlich, kümmert sich im Unterschied zum Schweizer Oberarzt jedoch nicht um die Facharztweiterbildung. Stattdessen übernimmt er eher wirtschaftliche Verantwortung. Um eine solche Position zu bekleiden, werden einige Jahre Erfahrung mit Führungsverantwortung vorausgesetzt. Daneben wünschen sich eidgenössische Arbeitgeber noch Qualifikationen und Eigenschaften, die in deutschen Stellenanzeigen kaum zu finden sind:

  • Einen guten Ruf unter Kollegen, da Assistenz- und Oberärzte von Ihrer Reputation profitieren wollen
  • Die Bereitschaft, das Spital in der Öffentlichkeit zu repräsentieren
  • Eine unternehmerische Denkweise
  • Eine geplante oder bereits begonnene Weiterbildung im Management

Auch wenn die Positionen „leitender Arzt“ und „Chefarzt“ des Öfteren synonym verwendet werden, bestehen zwischen beiden einige Unterschiede. Einem Chefarzt obliegt die Führung der gesamten Klinik. In größeren Häusern ist ihm häufig ein stellvertretender Chefarzt beigeordnet. Um in der Schweiz Chefarzt zu werden, bedarf es mehrerer Jahre Berufserfahrung als leitender Arzt. Weiters ist eine abgeschlossene betriebswirtschaftliche Fortbildung oder ein vollendetes Zweitstudium – etwa ein Master of Health Business Administration – obligatorisch.

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Der ärztliche Leiter vertritt die Ärzteschaft in der Geschäftsführung des Spitals als Unternehmen. Er hat keinen Patientenkontakt mehr und verdient deutlich weniger als sein Chefarzt-Kollege, obwohl er diesem übergeordnet ist. Um eine Stelle als ärztlicher Leiter zu ergattern, sind einige Jahre Berufserfahrung in leitender Funktion eines Spitals nötig.

So gelingt Ihr Aufstieg

Zusammenfassend sind einige hierarchieübergreifende Kriterien feststellbar, die Ihren beruflichen Werdegang in der Alpenrepublik fördern:

  • Ein Facharzttitel
  • Eine passende Spezialisierung
  • Jedes Jahr Berufserfahrung zahlt sich aus
  • Ein sehr guter Ruf – wichtig vor allem für Leitungspositionen
  • Eine betriebswirtschaftliche Zusatzausbildung – für leitende Stellen obligatorisch

Einen Facharzttitel, eine Zusatzbezeichnung oder ein Wirtschaftsdiplom zu besitzen, ist wichtig oder zumindest hilfreich; doch werden diese Qualifikationen nicht automatisch in die Schweiz übertragen. Zunächst ist deren Anerkennung durch die Medizinalberufekommission – kurz “MEBEKO – nötig. Auch wenn es einige Abschlüsse gibt, die leider nicht anerkannt werden – so kennen die Schweizer Weiterbildungsordnungen zum Beispiel keinen Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie –, handelt es sich meistens um eine Formsache.

Sie sollten den Prozess der MEBEKO-Anerkennung frühzeitig beginnen. Er dauert ungefähr drei bis vier Monate – nachdem die Unterlagen vollständig bei der Behörde vorliegen. Meine Spezialisten helfen Ihnen dabei, den Papierkram schnellstmöglich zu erledigen. Sprechen Sie uns darauf an.

Eine hervorragende Arztstelle in der Schweiz finden

Ob als Assistenzarzt oder Chefarzt – wenn Sie als Mediziner in die Schweiz gehen möchten, sollten Sie gut vorbereitet sein; denn das kann sich in Bezug auf die Position, Ihr Gehalt und die Auswahl an Arztstellen auszahlen.

Es ist gut, wenn man einen Partner an seiner Seite hat. Ärzteglück bringt Sie erfolgreich in die Schweiz. Unsere Spezialisten sorgen dafür, dass Sie eine schöne Arztstelle finden und gut in der Helvetia ankommen. Sichern Sie sich jetzt unsere Unterstützung. Wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben.

Über den Autor

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Niels C. Fleischhauer

Inhaber von Ärzteglück

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