Ein älterer Hausarzt untersucht einen Patienten
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Niels C. Fleischhauer

Praktischer Arzt in der Schweiz: Welche großen Chancen bietet diese Anerkennung Ärzten aus Deutschland?

Er ist so etwas wie der Oldtimer der deutschen Medizin: der Praktische Arzt. Inhaber dieses Titels sind ältere Kollegen – meist ohne Facharztbezeichnung. Mancher unterstellt ihnen mangelnde fachliche Eignung. Ganz anders ist der Umgang hingegen bei unseren südlichen Nachbarn: In der Schweiz ist ein Praktischer Arzt kein Auslaufmodell und gerade deshalb für deutsche Kollegen hochattraktiv.

Lesen Sie hier, welche glänzenden Aussichten die Anerkennung als Praktischer Arzt in der Schweiz für Mediziner aus Deutschland bereithält. Mehr Zeit für Patienten, ein deutlich höherer Verdienst und eine bessere Lebensqualität – das und vieles mehr erwartet Hausärzte in der Schweiz. Und die Gelegenheit ist aktuell günstig: Also verrate ich Ihnen, wer Ihnen die ersehnte ambulante Anstellung vermittelt und Sie als Arzt in die Schweiz bringt.

Praktischer Arzt in der Schweiz und in Deutschland – zurück in die Zukunft

In Deutschland war der Praktische Arzt ursprünglich der einfachste Weg, um sich im vertragsärztlichen System als Hausarzt niederzulassen. Ein Facharzttitel war nicht erforderlich. Damals reichte die Approbation als Qualifikation aus.

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Die oftmals geringe Berufserfahrung von Praktischen Ärzten verursachte zunehmend Kritik, weil man sich um die medizinische Qualität sorgte. In der Folge entstand 1970 der Arzt für Allgemeinmedizin, aus dem schließlich die heutige Facharztbezeichnung hervorging. Die Berufsbezeichnung “Praktischer Arzt” wurde zugunsten des neuen Weiterbildungsstandards verdrängt und seit 1992 dann gar nicht mehr vergeben. Auch eine Niederlassung als Kassenarzt ohne Facharzttitel ist seit 2003 nicht mehr möglich. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis es keine praktizierenden Ärzte mit dem Titel “Praktischer Arzt” mehr geben wird.

In der Schweiz scheinen die Uhren in die andere Richtung zu laufen: Während der Praktische Arzt im großen Nachbarland verschwand, wurde er hierzulande wegen bilateraler Verträge mit der EU 2002 eingeführt. Seit 2006 ist eine dreijährige Weiterbildung zu absolvieren, bevor man den Titel “Praktischer Arzt” in der Schweiz tragen darf. Dieser berechtigt zur eigenverantwortlichen Tätigkeit in der medizinischen Grundversorgung.

Ähnlich wie in Deutschland ist ein Praktischer Arzt in der Schweiz in der Regel kein Facharzt. Zumindest dient die dreijährige Ausbildung als Basisweiterbildung für den späteren Erwerb des Facharzttitels für “Allgemeine Innere Medizin”. Auch hier gehen die Eidgenossen einen anderen Weg. 2013 verschmolzen sie den Facharzt für Allgemeinmedizin und den Facharzt für Innere Medizin zu einem neuen, riesigen Fachgebiet. Kurios: “Voraussetzung für die Erteilung des Titels Praktischer Arzt ist die bestandene Facharztprüfung Allgemeine Innere Medizin” – obwohl dafür zwei Jahre Weiterbildung fehlen.

Anerkennung als Praktischer Arzt in der Schweiz, wenn man aus Deutschland kommt

Eine Anerkennung als Facharzt für Allgemeine Innere Medizin dürfte ohne Berufserfahrung in der Schweiz nicht möglich sein. Das liegt daran, dass man nur den Praktischen Arzt als Äquivalent zu den EU-Weiterbildungen notifiziert hat – nicht aber den Facharzt für Allgemeine Innere Medizin. Falls Sie diesen Titel also anstreben, sind fehlende Weiterbildungsinhalte nachzuholen. Das Schweizerische Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung kann Ihnen genaue Auskünfte erteilen.

Benötigt man also mehrere Jahre Weiterbildung und eine zusätzliche Facharztprüfung, bis man als Hausarzt in der Schweiz arbeiten darf? Keine Sorge. Genau an dieser Stelle kommt der Praktische Arzt ins Spiel. Selbst wenn es nicht zum Facharzt reicht – die Anerkennung von Medizinern aus Deutschland als Praktischer Arzt in der Schweiz ist reine Formsache und dauert nur wenige Monate. Gerne unterstützen wir Sie dabei – wie übrigens auch bei der notwendigen MEBEKO-Anerkennung.

Bessere Arbeitsbedingungen und vieles mehr

Die Gründe, warum man sich als Praktischer Arzt in der Schweiz niederlassen sollte, sind vielfältig. Zunächst wären da die besseren Arbeitsbedingungen. Sie haben nachweislich mehr Zeit für Patienten. Während es in Deutschland nur 7 Minuten sind, verfügen Sie in der Alpenrepublik über gar 17 (!) Minuten pro Patient.

Schweizer Hausärzte (und deren Patienten) profitieren davon, dass es keine Budgetierung medizinischer Leistungen gibt. Das macht die Therapie insgesamt freier. Kein Wunder also, dass die eidgenössischen Patienten mehrheitlich als wertschätzender beschrieben werden.

Nicht zuletzt ist es das hervorragende Einkommen, mit welchem die Schweiz Hausärzte zu locken vermag. An anderer Stelle finden Sie einen eigenen Beitrag darüber, wie viel man als Hausarzt in der Schweiz verdienen kann. Den Titel des verlinkten Artikels habe ich auf jeden Fall nicht umsonst gewählt.

Derzeit ausgezeichnete Chancen

Das Beste ist: Die Gelegenheit, um als Praktischer Arzt in der Schweiz zu beginnen, ist derzeit besonders günstig. Die Nachfrage nach Hausärzten ist vor allem in den vielen ländlichen Regionen groß. So groß, dass sie neben Psychiatern und Pädiatern das einzige Fachgebiet darstellen, das direkt in der ambulanten Versorgung arbeiten darf. Die Pflicht zur dreijährigen Tätigkeit an einer anerkannten eidgenössischen Weiterbildungsstätte entfällt.

Wir können Sie in vielen Praxen und MVZ unterbringen. Die Auswahl ist groß – selbst in Mittelstädten. Sogar in den wenigen Großstädten bestehen gute Aussichten. Es eröffnet sich demnach ein beachtlicher Verhandlungsspielraum, den wir für Sie ausnutzen können.

Wertvolle Unterstützung, um Praktischer Arzt in der Schweiz zu werden

Auch wenn man den hausärztlichen Facharzttitel wahrscheinlich nicht (sofort) erhalten wird – mit der Anerkennung als Praktischer Arzt in der Schweiz können sich Mediziner aus Deutschland einen Traum erfüllen. Das hervorragende Einkommen, die angenehmeren Arbeitsbedingungen und die hohe Lebensqualität locken viele an. Auch Sie?

Sichern Sie sich Ihre Anstellung als Praktischer Arzt in der Schweiz – solange die Möglichkeit dazu noch besteht. Zum Glück stehen Sie nicht alleine da. Ärzteglück begleitet Sie auf dem Weg in den Süden. Wir wollen, dass Sie Ihren Arztberuf lieben – auch in der Schweiz. Und wir möchten, dass Sie dort gut ankommen. Kontaktieren Sie uns am besten zeitnah. So können wir Sie möglichst schnell unterstützen.

Über den Autor

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Niels C. Fleischhauer

Inhaber von Ärzteglück

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